Gesellschaft & Wissen

Das afrikanische Rom

Aus ff 16 vom Donnerstag, den 20. April 2017

Aldo
Aldo, der eigentlich anders heißt, sein Vater nahm am Abessinienkrieg teil und blieb dann im Land. Seine Kinder und Enkel sind längst schon wieder in Italien, er will mit seiner Frau hier bleiben, damit nicht alles zugrunde geht. © Helmut Luther
 

Mit seinen Ensembles modernistischer Architektur hat Asmara, die Hauptstadt Eritreas, gute Chancen, im kommenden Juli zum Weltkulturerbe ernannt zu werden.

Aldo, der eigentlich anders heißt, aber seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, ist ein ­frommer Mann. Im Büro seiner Autowerkstatt im ehemaligen Italienerviertel über der Altstadt Asmaras steht ein Altar mit einem Madonnenbild sowie einer kitschigen Plastikstatue von Padre Pio. Doch sobald die Rede auf die wirtschaftliche und politische Lage in Eritrea am Horn von Afrika kommt, dem Land, in dem Aldo vor 80 Jahren geboren wurde und immer noch lebt, ist es vorbei mit seiner Frömmigkeit. Sofort ist der Alte auf 180 und schimpft wie ein Rohrspatz – daher die

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