Gesellschaft & Wissen

Der Wille zur Erinnerung

Aus ff 40 vom Donnerstag, den 04. Oktober 2018

Heidy Kessler
Heidy Kessler © Alexander Alber
 

Wir haben vergessen, dass viele Südtiroler auswandern mussten. Nur wer die Vergangenheit wach hält, kann Verständnis für andere aufbringen.

Das kollektive Gedächtnis ist ein Begriff, der einmal in Mode war. Es galt als Voraussetzung für einen kollektiven Lebensentwurf. Ideologien wären demnach Lebensentwürfe von Gesellschaften mit dem „Wir-Gefühl“ als Grundvoraussetzung.

Dieses kollektive Gedächtnis ist zerbröselt. Unsere Gesellschaft hat keine Wunschvorstellung von der Zukunft. Wir leben in einer postideologischen Zeit, das hat die Fünfsternebewegung am schnellsten erkannt. Tatsächlich ist das Ende der Geschichte gekommen, wie es der Politikwissenschaftler Francis Fukuyama bereits 1992 diagnostizierte.

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