Gesellschaft & Wissen

Der Brenner-Deal

Aus ff 34 vom Donnerstag, den 22. August 2019

Österreichische Kriegsgefangene
Österreichische Kriegsgefangene am Ende des Ersten Weltrkrieges in Trient (4. November 1918): Österreich büßen lassen. © Museo Storico Italiano della Guerra
 

1919 entschied sich auf der Pariser Friedenskonferenz das Schicksal Tirols. Im Vertrag von St. Germain legten die Siegermächte des ­Ersten Weltkriegs die Brennergrenze fest. Die Hintergründe einer ­Entscheidung, die vor 100 Jahren zur Teilung Tirols führte.

Am 13. Mai 1919 machte sich die österreichische Friedensdelegation auf den Weg nach Paris. Als der Zug am selben Tag in Innsbruck haltmachte, wo die Tiroler Delegationsmitglieder zustiegen, wurde die Abordnung von einer großen Menschenmenge empfangen. „Wir hoffen mit dem Erfolge des geretteten, einheitlichen Tirols von der Konferenz zurückzukehren“, rief der Delegationsleiter, Staatskanzler Karl Renner, in einer spontanen Ansprache den am Bahnhof Versammelten zu.

Das war Wunschdenken und Zweckoptimismus. Der Kanzler wusste zu diesem Zeitpunkt nur zu gut, dass die in Tirol

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