Gesellschaft & Wissen

Prämie statt Strafe

Aus ff 43 vom Donnerstag, den 24. Oktober 2019

Veteranentreffen
Veteranentreffen in Seefeld 1957: Option und Verwicklung in den Nationalsozialismus totgeschwiegen (in der ersten Reihe links ­Ritterkreuzträger Karl Nicolussi-Leck, daneben der spätere Landeshauptmann Silvius Magnago (mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse am Revers), ganz rechts Karl Valtiner, der langjährige Landesobmann des Kameradenkreises Südtirol der ehemaligen Gebirgstruppe. © Privat
 

Südtirol kam nach dem Zweiten Weltkrieg glimpflich davon. Es bekam eine Autonomie, die Optanten durften zurückkehren. Wie das Land vom Kalten Krieg profitiert hat.

Nach den Zweiten Weltkrieg wurden die deutschsprachigen Minderheiten in Europa wegen ihrer Verwicklung mit dem Nazi-Regime verfolgt und vertrieben. Nur die Südtiroler nicht, sie erhielten mit dem Pariser Vertrag sogar eine eigene Autonomie. Was waren die Gründe für die Vorzugsbehandlung Südtirols?

1. Der Faschismus hatte eine systematische Assimilierungspolitik betrieben. Das wurde als Begründung für die hohe Optionsrate immer wieder ins Spiel gebracht. Südtirol präsentierte sich als Opfer von Faschismus und Nationalsozia-lismus, auch wenn es eine einheimische

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