Gesellschaft & Wissen

Der lange Weg nach Hause

Aus ff 19 vom Donnerstag, den 07. Mai 2020

Simferopol
Simferopol im März 2014, kurz vor der Annexion der Krim durch Russland: Simferopol ist die ­Hauptstadt der Halbinsel und wurde damals zum Schauplatz von Demonstrationen. Die Krimtataren waren die treibende proukrainische Kraft. © Florian Bachmaier
 

Vor sechs Jahren hat Russland die ukrainische Halbinsel Krim annektiert. Die Krimtataren, die dort leben, werden brutal unterdrückt. Dennoch arbeiten sie an ihrer Befreiung. von Daniela Prugger

Seit sechs Jahren schaut Ashime keine Nachrichten, liest keine Zeitung und hört auch kein Radio. In ihrer Freizeit spaziert sie lieber an den grauen und maroden Plattenbauten in ihrer Nachbarschaft vorbei, bis an das Ufer des Dnjepr, der 30 Kilometer von der südukrainischen Stadt Cherson entfernt ins Schwarze Meer mündet.

Jeden Tag macht Ashime mindestens 10.000 Schritte in ihrem Exil. Sie geht so lange, bis der Kopf frei ist von den Sorgen um ihre Verwandten und dem ständigen Heimweh. Ashime ist Krimtatarin. Die Krimtataren sind eine auf der Krim ansässige Minderheit, die seit

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