Gesellschaft & Wissen

„Designer sind Junkies“

Am Tag vor dem Gespräch war Kuno Prey in Mailand und hat sich über die Preise beim „Compasso d’oro“ geärgert: „Einen Ferrari auszeichnen, das geht nicht mehr.“ © Othmar Seehauser
 

Kuno Prey, Professor an der Fakultät für Design und Künste, schießt gerne scharf. Ein Sommergespräch über Bildung, Ressourcenverschwendung, Feigheit und die Lust, schnell Rad zu fahren.

Das Nudelsieb „Drainer“, sein erfolgreichstes Objekt, ist Kuno Prey (Jahrgang 1958) beim Kochen eingefallen. Für das Abseihen der Nudeln verwendete er normalerweise den Deckel des Topfs. „Dann habe ich mir gedacht, was ist, wenn ich Löcher in den Deckel bohre?“ Er sägte den Deckel entzwei, bohrte Löcher hinein, fertigte einen Entwurf aus Kunststoff an, wenige Millimeter dick. Eine dänische Firma für Küchengeräte produziert das Sieb, bis heute hat es sich 600.000 Mal verkauft, man kann es immer noch im Handel erwerben, es kostet um die vier Euro und wurde oft nachgemacht.

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