Kultur

wenn ich ein dichter waer

Aus ff 13 vom Donnerstag, den 30. März 2017

Norbert C. Kaser
Norbert C. Kaser 1978 bei einer Lesung in Wien: Liest man einen wie ihn heute in der Schule? © Hannelore Bachheimer
 

Vor 70 Jahren kam Norbert C. Kaser zur Welt. Er starb mit 31 Jahren. Porträt eines eigenwilligen Südtiroler Poeten, dessen Gedichte heute zum Literaturschatz des 20. Jahrhunderts gehören.

ich krieg ein kind“. Dieser Vers steht am Ende eines Lebens, eines Dichterlebens. Die Männerphantasie wurzelt im nüchternen, schonungslosen Blick auf den eigenen schwerkranken Körper. In Selbstironie wendet das Gedicht die Anspielung von Bekannten auf den kleinen Wasserbauch, eine Folge der fortgeschrittenen Leberzirrhose: „ein kind krieg ich/ es schreiet nie/ lallet sanft/ ewig sind/ die windeln von dem kind/ feucht & naß// ich bin ein faß“.
Drei Wochen nach der Niederschrift dieser Zeilen ist norbert c. kaser – der auf der Kleinschreibung auch seines Namens bestand

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