Kultur

„Vergessen ist leugnen“

Aus ff 20 vom Donnerstag, den 18. Mai 2017

Familie Bermann
Früher war das Haus das Hotel Bellaria, heute ist es eine Tanzschule. Es gehörte einst der Familie Bermann: Ruth Halonbrenner-Bermann und ihr Mann Rolf Halonbrenner (rechts), ihr Neffe Josef Bermann, ihre Nichte Deborah Bitton und deren Tochter Rachel Lavie-Bitton. © Alexander Alber
 

Mit der Vertreibung der Juden in den Dreißiger- und Vierzigerjahren hat Südtirol einen Teil von sich selber vernichtet. Eine hochemotionale Begegnung mit den Nachkommen der vertriebenen Juden.

Es ist nicht mehr viel geblieben“, sagt Ruth Bermann, „mit Meran verbindet mich nur das Grab meines Großvaters.“ Ihr Großvater ist hier auf dem jüdischen Friedhof begraben. Es gehört zu den Pflichten eines gläubigen Juden, sich um die Gräber der Vorfahren zu kümmern.
Am Montag vergangener Woche besuchte Ruth Bermann, 72 Jahre alt, die Tanzschule „Arabesque“ in Meran und versuchte, ihre Gefühle zu beherrschen – in dem Haus lebte bis 1938 ihre Familie. Am Abend sitzt sie im Trevi-Center in Bozen zusammen mit anderen Nachfahren von Meraner Juden und legt Zeugnis ab.

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