Kultur

Emotionale Gefängnisse

Aus ff 45 vom Donnerstag, den 08. November 2018

Michael Kucera
Schon vor bald 20 Jahren hat Antonella Cattani ­Michael Kucera (60) in ­ihrer Galerie gezeigt, damals war er noch sehr malerisch unterwegs: „Mache nur noch, was ich will.“ © Alexander Alber
 

Fast zehn Jahre lang war der Südtiroler Künstler ­Michael Kucera untergetaucht. Jetzt ist er wieder da. Und zeigt, dass er sich völlig gehäutet hat.

Die Figur aus Bronze hält sich die Pistole an die Schläfe und zeigt uns den Stinkefinger. „I know you want me dead“ – ich weiß, du ­wünschst, dass ich tot bin, heißt die Skulptur von Michael Kucera (60). Sie ist der Freiheitsstatue nachgebildet, die am Eingang zum Hafen von New York Einwanderer mit dem Versprechen von Freiheit empfing.
„Das Leben um mich herum ist ruhig geworden, aber in mir drinnen brodelt es“, sagt Kucera. Wir sehen hier, in diesen wuchtig-zarten Arbeiten aus Kunstharz und Bronze, wie jemand seine Wut hinausschreit und sie gleichzeitig bän­digt.

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