Kultur

Subtil radikal

Aus ff 09 vom Donnerstag, den 04. März 2021

Obdachlose
Ihre Arbeit kann als Kritik gelesen werden, schreibt Fotobuchautorin Giada Avi: An den ungleichen Verhältnissen in unserer Gesellschaft, an der Diskriminierung oder an der Darstellungsweise marginalisierter Menschen. © Giada Avi
 

Wie Ausgegrenzte darstellen, ohne selbst auszugrenzen? Giada Avi zeigt, was möglich ist, wenn man sich den entscheidenden Fragen stellt.

Wer „Obdachlose“ googelt, findet in der Regel ganz bestimmte Bilder: Menschen, die nicht als solche erkannt werden, sondern vielmehr als Objekte; teils perfekt komponierte Fotos von Körpern, die Schmerz verursachen sollen, Mitleid erregen. So, als ob alles, was diese Personen sind, Leiden wäre, als ob ihre Identität nur darin bestünde, obdachlos zu sein. Meine Arbeit ist also eine Kritik daran, wie solche Personen oft repräsentiert und wahrgenommen werden.

Mit ungefähr diesen Worten begann Giada Avi, 22, aus Pergine Valsugana, vor Kurzem die mündliche Prüfung

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