Kultur

Das brüchige Ich

Aus ff 18 vom Donnerstag, den 02. Mai 2024

FRAUENfeste
Ersatz für verschwundene Körperteile: „Interspace capitolo 3“ nennt sich die Installation aus Keramikskulpturen, Mistelzweigen und Fotografien, die die Bozner Künstlerin Samira Mosca für das Projekt „Frauenfeste“ konzipiert hat. © Alexander Alber
 

18 Künstlerinnen verwandeln die Franzensfeste zur „Frauenfeste“ und widmen sich dem Thema Identität. Mit anregendem Ergebnis.

Von der zwischen zwei Steinen fixierten Stange hängt die Fahne schlaff herab. Offensichtlich aus vier unterschiedlichen Stoffen zusammengenäht. Ganz ohne Hoheitszeichen oder Symbole, ohne dass sie einer Macht, einem Staat oder einem Reich zuordenbar wäre, steht sie ziemlich verloren an der Mauer des internen Eingangsbereichs der Franzensfeste. Ein Gegenentwurf zu militärischer Strammheit und Symbolik, die dem einstigen Bollwerk des Habsburgerreichs zu eigen war, ein Wegweiser zu einem Projekt, das die Franzensfeste zur „Frauenfeste“ macht.

Das als Kunstbiennale angelegte

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