Leben

Festgeschriebenes Leben

Aus ff 15 vom Donnerstag, den 13. April 2017

Othmar Moroder
Othmar Moroder, 86, hat im Ruhestand noch einmal mit dem Studium angefangen, ein Semester lang war er in Russland. „Sonst wollte niemand dahin“, sagt er. © Alexander Alber
 

Othmar Moroder, 86, hat den Krieg erlebt und den Neubeginn. Auf Wunsch seines Vaters ist er Maler geworden, dann Geometer. Als er in den Ruhestand ging, hatte er endlich Zeit, das zu tun, was er immer wollte: studieren.

Othmar Moroder setzt seine goldumrandete Brille auf und liest: „Hin zu Gott.“ Seinen schwarzen Hut hat er abgelegt, auf seinem rundlichen Kopf sind wenige weiße Haare zu sehen. Aus hellen blau-grauen Augen blickt er noch eine Weile auf Seite 475 – nostalgisch, nachdenklich. Es ist der letzte Satz seines Buches, den er gerade vorgelesen hat. „St. Ulrich – Gröden – Südtirol“ hat er sein Werk genannt. Es geht um die Geschichte seiner Heimat, aber auch um seine eigene Geschichte. Beide sind turbulent, beide erzählenswert. Auch wenn Moroder selbst seine Geschichte nicht gern

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