Leben

„Ich bin tutto“

Aus ff 01 vom Donnerstag, den 05. Januar 2023

Luciana Held
Einen Großteil ihrer Kleider näht sich Luciana selbst, mit der Hand. Und sie kocht nach wie vor die ­traditionelle Sinti-Küche. „Leider“, sagt sie, „werden die Sintis immer mehr zu Italienern: Sie ­kleiden sich wie sie, essen wie sie. Unsere Kultur, unsere Traditionen ­verschwinden immer mehr.“ © Ludwig Thalheimer
 

Luciana Held ist eine Sinta-Frau. Sie lebt im Wohnwagen und nach den ­Traditionen ihres Volkes – das wird nicht mehr lange möglich sein.

Luciana Held sitzt erst seit wenigen Minuten an einem kleinen, runden Tisch in einem Café mitten im Zentrum von Bozen – und schon laufen ihr Schweißperlen über die Strin. Dabei ist es hier angenehm warm, draußen hingegen ist es feucht und kalt an diesem Novembertag. Aber Luciana fühlt sich nicht wohl in geschlossenen, engen Räumen. Und Kälte ist ihr sowieso lieber als Wärme.

Die 57-Jährige lebt seit ihrer Geburt in einem Wohnwagen und zieht umher. Luciana Held ist eine Sinta, Mitglied der größten ethnischen Minderheit in Europa, die jahrhundertelang als „Zigeuner“

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