Panorama

Belegte Intensivbetten

Aus ff 14 vom Donnerstag, den 02. April 2020

Infografik
© ff-Grafik
 

Sanität – Coronakrise: (doc) Die Anzahl der Intensivbetten ist einer der Knackpunkte bei einer Pandemie wie Covid-19. Denn viele der Menschen mit einem schweren Verlauf der Krankheit müssen künstlich beatmet werden, und zwar über einen Schlauch direkt in die Lunge. Intensivbetten sind in Krankenhäusern limitiert, weil teuer.

In Italien hat man die Anzahl der Intensivbetten in den vergangenen Jahren zusammengestrichen, das rächt sich nun. Denn mancherorts werden die Plätze knapp. Das zeigt die Aufstellung oben, die ein Bild der Intensivbetten in Italien ergibt – Region für Region. Die Lombardei und andere besonders betroffene Gebiete mussten die Anzahl der Intensivplätze bereits deutlich aufstocken, um die Schwerkranken versorgen zu können. Sofern das überhaupt noch der Fall ist. Der Sarner Immunologie Bernd Gänsbacher sagte bei der virtuellen Medienkonferenz des Landes am 27. März, dass das Gesundheitswesen in Städten wie Bergamo bereits zusammengebrochen sei. „Ärzte aus Bergamo sagen mir, jetzt ist es soweit, dass das Krankenhaus dort für die Menschen eine Gefahr ist.“

So könne ein Zustand ausarten, wenn es keine Beschränkungen gebe. Daher sollten die Menschen keinen Kontakt zueinander haben, nur das verhindere eine weitere Ausbreitung des Virus, der etwa zwanzig Tage im Menschen weiterlebe. Gänsbacher: „Das müssen wir vermeiden, wenn wir nicht ein zweites Bergamo in Südtirol haben wollen.“

In Südtirol sind derzeit 51 der rund 70 Intensivbetten mit Covid-19-Fällen belegt. Dazu kommen weitere 11 Südtiroler Intensivpatienten, die in Krankenhäusern in Österreich (Reutte, Lienz, Hall, Innsbruck, Feldkirch) und Deutschland (Chemnitz) behandelt werden.

An eine Lockerung der Beschränkungen ist derzeit also nicht zu denken, denn die restlichen Kapazitäten an Intensivplätzen sind gering. In China ging man erst daran, als der Höchststand an aktiv Infizierten von 58.000 (am 17. Februar) auf unter 5.000 (am 23. März) gesunken war. Hierzulande war dieser Höchststand am Dienstag dieser Woche noch nicht erreicht. Es gab 1.153 aktiv Infizierte – mit weiterhin steigender Tendenz.

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