Der Kalterer Tischler würde gerne beim Giro d’Italia mitfahren können und möchte nie mehr das Wort „Lopp“ hören.
Panorama
„Ihr könnt euch wehren!“
Aus ff 14 vom Donnerstag, den 02. April 2020
Gewalt gegen Frauen: (ml) Italienweit werden Frauen dazu aufgerufen, auch in der aktuellen Ausnahmesituation Gewalt nicht hinzunehmen und sich zur Wehr zu setzen. „Am wirksamsten dabei sind die Maßnahmen des Gewaltschutzgesetzes“, sagt SVP-Senatorin und Anwältin Julia Unterberger.
ff: Der Landesbeirat für Chancengleichheit hat eine Kampagne gegen Gewalt an Frauen gestartet, italienweit wird derzeit auf die Anti-Gewalt-Hotlines hin-gewiesen. Nötiger denn je?
Julia Unterberger: Absolut. Es ist wichtig, dass Frauen wissen, dass es auch in der derzeitigen Situation des erzwungenen Zuhause-bleibens Möglichkeiten gibt, sich gegen Gewalt zur Wehr zu setzen. Mich stört aber, dass italienweit nach neuen Einrichtungen gerufen wird, ohne zuerst auf die wichtigste Möglichkeit hinzuweisen, sich zu wehren: die rechtlich vorgesehenen Maßnahmen im Gewaltschutzgesetz.
Die da wären?
Das 2001 erlassene Gesetz sieht vor, dass bei Hinweisen auf Gewalt, Anwältinnen oder Staatsanwaltschaft bei Gericht sofortige Gewaltschutzmaßnahmen bean-tragen können: Der vermeintlich gewalttätige Mann wird umgehend aus der Wohnung verwiesen, es ist ihm verboten, sich Frau und Kindern zu nähern, ja er kann sogar des Dorfes oder der Stadt verwiesen werden. Die Maßnahmen funktionieren sehr gut.
Was sollten gewaltbedrohte Frauen konkret tun?
Telefonisch oder physisch sich bei den Ordnungskräften zu melden, zum Beispiel während eines Einkaufs, falls das Telefonieren zuhause aufgrund der Anwesenheit des vermeintlichen Gewalttäters unmöglich ist. Der Gang ins Frauenhaus kann nur der allerletzte Ausweg sein, wenn – aus welchen Gründen auch immer – sonst gar nichts mehr geht. Wenn schon, müssen die Täter die gemeinsame Wohnung verlassen, nicht die gewaltbetroffenen Frauen.
Weitere Artikel
-
Belegte Intensivbetten
Sanität – Coronakrise: (doc) Die Anzahl der Intensivbetten ist einer der Knackpunkte bei einer Pandemie wie Covid-19. Denn viele ...
-
5 Kreative Unternehmen
Die Coronakrise stellt viele Betriebe vor schier unlösbare Aufgaben. Plötzlich müssen sie ihre Arbeit einstellen und Däumchen drehen. Es gibt aber auch diejenigen, die sich nicht so leicht geschlagen geben – und es schaffen, mit neuen Ideen obenauf zu bleiben. Fünf Beispiele. (Teil der Titelgeschichte "35 Millionen jeden Tag")
Leserkommentare
Kommentieren
Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.