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Panorama
Beschäftigungszahlen brechen ein
Aus ff 16 vom Donnerstag, den 16. April 2020
Das Amt für Arbeitsmarktbeobachtung rechnet für April mit düsteren Zahlen.
Coronakrise – Arbeit:
(avg) Mit Dienstag gab es zwar erste Lockerungen, doch die Lage am Arbeitsmarkt in Südtirol bleibt angespannt. Aus den Daten des Amtes für Arbeitsmarktbeobachtung geht hervor, dass im März insgesamt 202.120 und damit 4,5 Prozent weniger Beschäftigte gemeldet waren als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Das klingt nach einem verschmerzbaren blauen Auge. Allerdings handelt es sich dabei um einen Durchschnittswert, heißt es beim Amt für Arbeitsmarktbeobachtung. Für April rechnet man mit weitaus düsteren Zahlen: 24.900 Arbeitnehmer weniger als im Vorjahr, -12 Prozent. In diese Zahl nicht eingerechnet sind Leiharbeiter und Hausangestellte. Größtes Sorgenkind ist das Gastgewerbe, wo befristete Anstellungsverhältnisse dominieren. Es ist offen, wann hier der Betrieb wieder aufgenommen werden kann. Es stellt sich außerdem die Frage, wie der Rückgang von 6.600 im Gastgewerbe Beschäftigten mit Wohnsitz außerhalb Südtirols (gegenüber 9.500 Einheimischen) kompensiert werden soll: Was, wenn etwa Konkurrenzbetriebe in den Nachbarländern früher wieder öffnen und Arbeitskräfte dahin abwandern?
Nicht eingerechnet in den Rückgang sind die zahlreichen Fälle von Kurzarbeit und Lohnausgleich. Doch weder das Fürsorgeinstitut Inps noch die Gewerkschaften können ihre Zahl genau beziffern. Dieter Mayr vom Südtiroler Gewerkschaftsbund schätzt aber, dass mit 10. April etwa 1.600 Handwerksbetriebe mit rund 7.000 Beschäftigten ein Ansuchen gestellt haben. Beim Unternehmerverband rechnet man mit etwa der Hälfte der Betriebe, die für ihre Mitarbeiter eine Form von Lohnausgleich beantragen. Für genaue Zahlen sei es aber noch zu früh.
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