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Panorama
Köchin gesucht, vergeblich
Aus ff 32 vom Donnerstag, den 08. August 2024
Gemeinden – Gehaltsverhandlungen: (sul) Ihre Forderung lässt sich in wenigen Worten erklären: Es braucht mehr Geld. Das Grundgehalt soll für alle öffentlich Bediensteten, Landesbeamte, Sanitätspersonal, Gemeindebedienstete, erhöht werden.
Aber auch wenn Sonja Hartner ihre Forderung noch so oft wiederholt, gehört fühlt sie sich nicht. Hartner leitet das Amt für Stadtbibliothek und Archiv in Bruneck, ist auch Mitglied in zahlreichen Wettbewerbskommissionen. Dort sieht sie, wie wenige Bewerber und Anwärterinnen sich melden, wie viele abspringen, sobald sie hören, was sie in der Gemeinde verdienen.
Gehe es um die Bürgermeister oder die Abgeordneten im Landtag, würden die Entschädigungen schnell angehoben. Anders bei den Angestellten. Dabei sehen sie die Forderung gar nicht als Gehaltserhöhung, sondern lediglich als Anpassung an die steigende Inflation.
Derzeit werden in einzelnen Kategorien über Zulagen Zugeständnisse gemacht, ausverhandelt wurde auch eine Einmalzahlung für die öffentlich Angestellten, als Inflationsausgleich. An der angespannten Personalsituation in den Rathäusern ändert das wenig. „Eigentlich müssten wir längst Dienste schließen“, sagt Hartner. Für diesen drastischen Schritt fehlte bislang der Mut.
Die Verwaltung leidet unter der Personalnot. Umso weniger kann Sonja Hartner nachvollziehen, warum man diese Menschen im Regen stehen lässt: Buchhalterinnen, Mitarbeiter im Bauhof, Köchinnen, Techniker und Reinigungspersonal – auf allen Ebenen suchen die Gemeinden vergeblich nach neuen Leuten.
An den Verhandlungstischen wird zwar ständig über die Gehälter im öffentlichen Dienst gesprochen. Nur erreicht wurde bisher wenig. Trotz aller Protestschreiben und Forderungen der rund
42.000 Bediensteten.
Im Herbst gehen die Vertragsverhandlungen weiter. Die Erwartungen sind bereits jetzt gedämpft. Schließlich erfolgte im fernen Jahr 2010 zum letzten Mal eine Anpassung des Grundgehalts.
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