Politik

Die Geister des Parks

Aus ff 09 vom Donnerstag, den 01. März 2018

Nationalpark Stilfserjoch
Der Nationalpark Stilfserjoch: Der Südtiroler Anteil am insgesamt 130.734 Hektar großen Park beträgt 53.447 Hektar (40,6%). Weitere Nationalparkprovinzen sind Trient, Brescia und Sondrio (beide gehören zur Region Lombardei). Der Nationalpark ist der zweitgrößte seiner Art im Alpenbogen und einer von derzeit 24 Nationalparks in Italien. Seine Südtiroler Fläche umfasst die gesamte Ortler-Cevedale-Gruppe und umspannt einen Bogen, der von der Gemeinde Ulten bis zu der von Taufers im Münstertal reicht. Südtiroler Nationalparkgemeinden sind außerdem Stilfs, Prad, Glurns, Mals, Laas, Schlanders, Martell und Latsch. Die Gemeindegebiete von Martell und Stilfs liegen zur Gänze im Nationalpark und unterliegen damit seinen Schutzbestimmungen. Erwartet wird nunmehr eine Neuzonierung des Parks mit abgestuften Schutzbestimmungen oder aber die Ausgliederung besiedelter Gebiete, um eine dauerhafte wirtschaftliche Entwicklung zu ermöglichen. Den jährlichen Finanzbedarf schätzt das Land auf rund 1,3 Millionen Euro. Der Stellenplan der Südtiroler Verwaltung des Parks sieht 16,5 Personen vor. Dazu müssen noch zehn Nationalparkranger gezählt werden, deren genaue Aufgaben noch festzulegen sind. © ff-Grafik
 

Die Selbstverwaltung des Nationalparks Stilfserjoch wird als autonomiepolitische Errungenschaft gefeiert. Doch deswegen dürfen die Gemeinden noch lange nicht schalten und walten, wie sie wollen.

Kommende Woche ist es endlich so weit. Dann wird der Landesgesetzentwurf
Nr. 150/17 der Landesregierung dem Landtag vorgelegt, um in ein richtiges Gesetz gegossen zu werden. Hinter der nichtssagenden Nummer verbirgt sich nichts weniger als das Ergebnis eines langjährigen autonomiepolitischen Gerangels mit Rom um die Führung und Organisation des Südtiroler Anteils am Nationalpark Stilfser Joch.
Das Gesetz stellt also den vorläufigen Höhepunkt eines lange gehegten Autonomietraums dar: den ungeliebten staatlichen Park, dessen Gründung im Jahr 1935 auf die Faschistenzeit

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