Politik

„Warum tu ich mir das an?“

Aus ff 08 vom Donnerstag, den 22. Februar 2024

„Frauen“, sagt Verena Tröger, „bringen eine andere Sichtweise in die Männerwelt ein.“ Die Bürgermeisterin von Laas ist eine von nur 13 Frauen an der Spitze der Südtiroler Gemeinden. © Alexander Alber
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Bürgermeister nannte man früher Dorfkaiser – so mächtig waren sie. Heute haben viele ­Gemeinden Mühe, Leute für das Amt zu finden.

Südtirol hat 116 Gemeinden, die kleinste, Waidbruck, hat 200 Einwohner, die größte, Bozen, 107.000. In Waidbruck „regiert“ Philipp Kerschbaumer, in Bozen Renzo Caramaschi. So unterschiedlich die Gemeinden auch sein mögen, angesichts des schlechten Rufes, den die Politik im Allgemeinen hat, angesichts der Anfeindungen, die Politikerinnen und Politiker erleben, angesichts der regelrechten Wutausbrüche vieler Bürger, angesichts der Hassbotschaften im Netz, stellt sich die Frage: Warum tut sich jemand das überhaupt an? Warum kandidiert jemand für ein Amt, in dem er mitunter

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Leserkommentare

1 Kommentar
Artim
22. Februar 2024, 12:36

Es hat Bürgermeister-in und Bürgermeister-in.
Manche sind eher Opfer ihres eigenen überkommene feudalen Mindsets. Freie Bürger-innen sind 2024 auch in Südtirol nicht mehr Untertanen.
Es braucht Respekt. Respekt ist eine Investition. Nur wer bereit ist, sich anderen gegenüber respektvoll zu verhalten und einen respektvollen Umgang pflegt, kann erwarten, dass diese auch selbst Respekt entgegenbringen. Und als Bürger-Service hat man selbstverständlich damit anzufangen.
Viele erleben es in der Praxis offenbar ganz anders. Da wird nicht selten über Jahr und Jahrzehnt mit Willkür und zum Nachteil der Bürgerschaft gearbeitet, nicht mal bei Übel- und Missstände wird auf Schreiben der Bürger-innen geantwortet usf.
Wieso? Auch, weil wir ein völlig vernachlässigtes, systemisches Grundproblem in vielen Gemeinden insgesamt haben.
Wir haben in vielen Gemeinden Südtirols einen fehlenden demokratischen Wettbewerb von Listen und Personen. Manchmal hat es in vielen Gemeinden Südtirols schon seit Jahrzehnten keine demokratische Wahl (d.h. Auswahl), sondern nur Einparteienherrschaft und damit auch keinen Wechsel.
Daher sollten in solchen Fällen Gemeinden konsequenterweise zielführend mit anderen zusammengeschlossen oder eingemeindet werden. Zumal wir durch Mobilität und Kommunikationstechnologie heute ja eine völlig andere Realität haben, als zur Zeit ihrer Gründung. antworten

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