Liebe Leserin, lieber Leser,
warum wird ein Mensch zum Mörder? Die aktuelle ff-Titelgeschichte stellt diese Frage, und an sie schließen sich viele andere wichtige Fragen an: Wie ...
Aus ff 08 vom Donnerstag, den 24. Februar 2022
Es ist ein Bild wie auf einer kitschigen Südtirol-Postkarte, das da entworfen wird: eine friedlich weidende Zeichentrick-Kuh mit ihrem pummelwitzigen Kälbchen auf einer naturbelassenen Wiese. Mama Kuh liefert scheinbar gerne ihre Milch an die Milchproduzenten.
Ein Bild zu schön, um wahr zu sein. Denn wahr ist, auch hierzulande: Das Kälbchen bleibt nur einige wenige Tage bei der Mutter, danach bekommt sie es nicht mehr zu Gesicht. Doch diese Dinge haben in der Werbung des Landesvermarkters IDM keinen Platz.
Die IDM unterstützt das Schulprojekt des Südtiroler
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Innichen erhält voraussichtlich eine neue Westeinfahrt – mit Olympia-Geldern. Doch das passt nicht allen: Die dörfliche Opposition kritisiert, dass damit nicht Prioritäten gesetzt, sondern Interessen der SVP-Klientel bedient werden.
Leserkommentare
1 KommentarA.Lanz
24. Februar 2022, 11:49Dieses Projekt ist nichts anderes, als eine Schleichwerbung der heimischen Milchindustrie, um Kinder zu einem unreflektierten Konsum zu verführen und damit als die unkritischen Käufer von morgen heranzuziehen.
Wenn man wirklich bilden will, muss man auf Vor- und Nachteile aufmerksam machen, sowohl was die gesundheitlichen Probleme beim Verzehr tierischer Fette angeht, als auch was die echten Umstände der Tierhaltung angeht. Das geht auch kindgerecht.
Warum bedient man sich stattdessen der Postkartenidylle mit Kälbchen und Mama-Kuh auf der Wiese? Will man der zarten Kinderseele einen echten typischen Stall etwa nicht zumuten? Sollen sie nicht sehen, wie es abläuft, wenn die Kälber der Mutter weggenommen werden? Wie im überwiegenden Teil der Betriebe die Kühe abgestumpft und fast unfähig sich zu rühren, ihr Leben mit einer Kette um den Hals und mit hochgebundenen Schwänzen im Halbdunkel fristen und damit zu lebenden Maschinen degradiert werden? Wie sie niemals auf einer Wiese stehen, niemals mehr dürfen als aufstehen und hinlegen? Wie es dann für viele wertlose männliche Kälber auf den Tiertransport geht? Aber wenn die Milch von Zuhaus kommt, wenn es regional ist, dann muss es ja gut sein. Einfältiger geht es wohl nicht mehr!
Für die Beurteilung einer gesunden Ernährung ist der Sennereiverband gewiss nicht der qualifizierte Ansprechpartner, auch wenn Frau Kaser schon fast trotzig ihre Privatmeinung abgibt, was sie für gesund hält. Was soll sie auch anderes sagen, ihr Job hängt ja daran, die Milchproduktion schön zu reden, auch wenn es keiner objektiven Betrachtung standhält.
Was aber zwischen traurig und skandalös anmutet, ist der Druck auf Menschen, die der heimischen Milchwirtschaft mittlerweile mutig und kritisch begegnen. Man muss Angst haben, als Nestbeschmutzer an den Pranger gestellt zu werden. Dass die Lehrerin sich überhaupt traut, etwas zu sagen, das ist schon beachtenswert, auch wenn es anonym geschieht! Hat doch die Lobby den viel längeren Arm, um ihre Ansichten zu verbreiten und politischen Einfluss auszuüben. Wer nichts zu verbergen hat, braucht keine Postkartenidylle, weder für Erwachsene noch für Kinder. Aber genau das hat man hier nötig! Die Verbraucherzentrale weiß ganz offenbar sowohl um die Wirklichkeit einer gesunden Ernährung als auch um die Missstände in der Tierhaltung, befindet sich aber hier in einem nicht zu übersehenden Zwiespalt. antworten
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