Flaneid-Autor
Die Regierungspartei hatte ihren ersten handfesten Finanzskandal und hätte fast schon das Zepter an das Volk übergeben.
von Max Adorf
Die Welt war zum Porzellanladen geworden. Bürgermeister Grüner wollte ihn unbedingt betreten.
Auch Flaneid hatte einen Pass zu sperren. Aber noch keinen Grund. Also fand man ihn.
Sport ist nicht nur gesund. In seinem Schatten können Regierungen auch vieles erledigen.
Wichtige Gipfeltreffen fanden immer öfter ohne ihre Teilnehmer statt. Dagegen halfen nur noch Knödel.
Das Volk wollte ein Wolfsfell sehen. Also fasste der Bürgermeister Mut und ging selbst in den Wald.
Gegen Bauwut gab es noch keine Impfung. Aber die Vizebürgermeisterin besiegte das Fieber mit seinen eigenen Waffen.
Wie andere Gemeinden hatten auch die Flaneider Probleme mit der Platzierung ihrer Denkmäler: Hier? Dort? Oder weg?
Die Flaneider schüttelten den Kopf über die Technikerregierung. Sie würden sich nie von außen etwas aufdiktieren lassen. Außer …
Die Bürger erwarteten sich alles und sofort. Ein Umstand, dem jede Regierung Rechnung tragen musste. Auch wenn sie nicht rechnen konnte.
Geld war keins da. Die Flaneider Gemeindeführung sah aber gute Gründe, es trotzdem auszugeben.
Wo Europa steht, fragten sich zurzeit viele. Die Flaneider schauten nach. Und sahen nichts.
Feste werden heutzutage gefeiert, bis die Feiernden fallen. Den Flaneidern bereitete mehr das Aufräumen danach Kopfzerbrechen.
Das Volk interessiert sich nicht für Politik. Die Parteien wissen das und suchen dazu passende Kandidaten. Die Flaneider passten.
Wenn einer zurücktritt, stehen alle anderen plötzlich vorne. Und wissen nicht, wie mit dem Vorteil umgehen.
Erst nach dem Datenskandal entdeckten die Flaneider ihre Privatsphäre. Und sie entdeckten immer mehr.
Ein Handelskrieg ist die Fortsetzung des Geschäfts mit anderen Mitteln. Das sah nicht nur Amerika so.
Der Bürgermeister wollte einen Helden befreien und selber zum Helden werden. Aber er saß im falschen Wagen.
Der Versuch des Landes, Ordnung in den Raum zu bringen, machte die Flaneider nervös. Sie wollten die Ausnahme als Regel.
Die Flaneider Politik war vom römischen Wahlergebnis tief betroffen, das Vertrauen in die Wähler auf ein Minimum gesunken.
Das wirre Ergebnis der Wahl stellte auch Flaneid vor eine Grundsatzentscheidung: Wo sich anbiedern?
Auch die Wahlbeteiligung wurde durch die Kälte bedroht. Die Flaneider wärmten sich inzwischen an der Weltpolitik auf.
So lange zogen die verfeindeten Seiten an den Rockzipfeln des Sandwirts, dass es sein Andenken zerriss.
Um sich vor marodierenden Jugendhorden und machthungrigen Verbänden zu retten, setzte die Flaneider Politik auf Musik.
Flaneid wollte auch ein Stück von der schönen Kandidatin haben. Die Gemeindeführung bekam dabei am Rande mit, wer in der Politik das Sagen hat.
Warum die Flaneider fast ganz uneigennützig eine fremde Partei unterstützten.
Die Flaneider freuten sich durchaus über den österreichischen Pass. Die meisten hatten nämlich gar keinen.
Auch der Flaneider Bürgermeister fürchtete ein Machwerk der Lügenpresse. Und empfand plötzlich Mitleid mit den Großen der Welt.
Wie weit darf die Kirche sich in die Politik einmischen? Die Flaneider verhandelten darüber mit dem Pfarrer.
Manche Flaneider fühlten sich behandelt wie Bürger zweiter Klasse. Aber nun konnten sie Erstklässler werden.
Jede Bescherung wird danach zur Entsorgungsfrage, jeder Schnee zu Matsch. Vizebürgermeisterin Klotz gelang es, auch Probleme zu teilen.
Immer wieder im Jahreskreis gibt es Tage, die den Menschen daran erinnern, dass er auch Kunde ist.
Reden ist die Voraussetzung für Verhandlungen, aber auch für deren Abbruch. Die Flaneider gingen das Übel an der Wurzel an.
Die Flaneider Führung beriet, wie Italiens WM-Aus zu be- und verwerten war. Aber das war nicht die einzige Herausforderung.
Auch die Flaneider befassten sich mit der Frage, wie man historisch belastete Denkmäler umfunktionieren könnte.
In ihrem Drang nach Sofortmaßnahmen gegen Überfremdung machten die Flaneider keinen Unterschied zwischen zahlenden und zu zahlenden Ausländern.
Ein Privater wollte die Gemeinde erpressen. Er wurde dem gemeinen Volk und seinen ebensolchen Vertretern ausgeliefert.
Das österreichische Wahlergebnis ging auch den Flaneidern nahe. Und ans Eingemachte. Daher sann man auf Gegenmaßnahmen.
Fahrscheinkontrolle war kein leichter Job mehr. Bürgermeister Grüner sorgte sich stellvertretend für alle Respektspersonen.
Die Flaneider besannen sich aus Geschäftsgründen auf ihren Stolz und wollten die Unabhängigkeit. Die Frage war: von wem?
Das Berliner Wahlergebnis erschütterte auch eine kleine Gemeinde in der tiefsten Provinz des deutschen Sprachraums. Nun ging es um die Konsequenzen.
Die Flaneider gingen bis vor die Uno, um den Wolf zu erlegen und die Bauern zu besänftigen.
Wer in Gefahr ist, muss wichtig sein. Die Flaneider setzten auf harte Fakten zur Hebung ihres Ansehens.
Nach Merkel/Schulz veranstalteten auch die Flaneider einen Schlagabtausch unter Politikern. In einem gähnend vollen Saal.
Die Flaneider wagten sich in ihrem Drang nach Innovation auch in Bereiche vor, die längst schon drahtlos vernetzt waren.
Nach der Jagd auf den Bären kam die Jagd nach dem Förster. Die Flaneider sahen hier Potenzial für die dritte Hälfte der Sommersaison.
Die Flaneider fanden, dass es daheim am schönsten ist. Und hatten damit schon den Grundstein für eine neue Weltordnung.
Flaneid tat alles, um mangelndes Fachpersonal ins Dorf zu holen. Und war bereit, dafür auch einige Hosen runterzulassen.
Flaneid drohte ein Veteranentreffen. Die Gutbürger wollten es nicht sehen, der Bürgermeister nicht gesehen werden.
Dass sich die Welt anders dreht, als man uns weismacht, war den Flaneidern egal. Wichtig war, dass sie sich um Flaneid drehte.
Zum Lernen ist es nie zu spät, und auch im Alter kann man noch einiges von der Jugend abschauen.
Eine Zusammenkunft auf höchster Ebene, und niemand protestiert. Die Flaneider Parteien fühlten sich vernachlässigt.
Als Zufahrten und Pässe geschlossen wurden, sannen die weltoffenen Flaneider auf Gegenwehr. Und fanden den Feind vor der Haustür.
Vom Wetter und den Elementen hängt vieles ab, in Flaneid auch die Machtpositionen.
Alles was wir tun, wird irgendwann bewertet. Nicht nur Schüler empfinden das als Stress.
Wie lang hält man es ohne Spaß und vor allem ohne Flüssigkeit aus? Der Bürgermeister machte einen Versuch an Menschen.
Keine Schützen beim Staatsempfang, aber nicht wegen der welschen Hymne! Hier ist die wahre Geschichte:
Bestellen kann man alles, Patentrezepte sind aber leider schon ausgegangen. Das musste auch die Flaneider Gastronomie einsehen.
Strom ist gut für Umwelt und Seele. Bürgermeister Grüner brachte damit ordentlich Bewegung ins Dorf.
Zur Macht gehört auch Verantwortung. Daran erinnerte die Flaneider Gemeindeführung ihr Volk.
Den siebten Tag zu heiligen, ist schwer, besonders für eine Berufsgruppe, die sich ehrlich dafür einsetzt.
Wie geht ein traditionsbewusstes Volk mit einem nicht gebotenen Feiertag um? Die Flaneider dachten einen ganzen Tag darüber nach.
Was tun, wenn es ums materielle Überleben der Minderheit ging? Der Bürgermeister dachte an globale Lösungen.
Wie der Gemeinderat einmal einen Beschluss der Region wörtlich nahm. Und es dem Bürgermeister eng um den Hals wurde.
Wenn bekannte Gesichter an unerwarteten Orten gesehen werden, dann stellt sich gleich die Standortfrage.
Nicht immer funktioniert in einem Staat alles. Und manches funktioniert nur, wenn es nicht funktioniert.
Auch im Flaneider Rathaus kriselte es. Aber schlussendlich raufte man sich zusammen.
Ein neues Gesetz machte die Bürgermeister zu Sheriffs. In Flaneid siegten letztendlich doch die Stärkeren.
Der Rechnungshof kontrollierte die Ausgaben immer penibler. Und drängte die Gemeindeverwalter damit noch mehr in den Untergrund.
In einer Gemeinde sind nicht immer alle derselben Meinung. Und manche Meinungen dauern etwas länger.
„Je kleiner die kritische Masse, desto kürzer die Halbwertzeit.“ Vizebürgermeisterin Klotz nutzte Einsteins Formel, um ihm Gemeinderat Ruhe zu bewahren.
Jubiläen haben den Nachteil, dass sie immer wiederkehren. Eine Heldenaufgabe sogar für geübte Redner.
Große Zeiten brechen an, daher ist keine Zeit für Kleinkariertes. Geopolitische Gedanken, die auch nach der fünften Jahreszeit noch Gültigkeit haben.
Die Flaneider waren mit allen Nationen im Frieden – wenn sie von außen kamen und Eintritt zahlten.
Der Bürgermeister wollte unbedingt ein Zeichen seiner Größe setzen. Es fiel klein aus. Und ging gleich zu Bruch.
Demokratischer Höhepunkt war die Mitsprache jeder Gemeindefraktion am Geschehen. Dann geschah nichts mehr.
Der Ruf Amerikas nach einer starken Führung war weitum zu hören. Auch Bürgermeister Grüner vernahm ihn.
Wie könnte ein Bürgermeister seinen Beliebtheitsgrad steigern? Durch Arbeit! Für andere.
Schon wieder hatten Lausbuben die Staatsfahne vor dem Rathaus verunglimpft. Sogar der Schützenhauptmann war verschnupft.
Zum Jahresbeginn suchten die Flaneider nach Glück. Und nach jemandem, der es ihnen brachte.
Die Flaneider Gemeindehäupter traten vor die Presse, um zu berichten, was sie getan hatten beziehungsweise was sich getan hatte.
Einen Staat zu führen, ist schwer, aber machbar. Coelestin Unterganzner hatte es aber plötzlich mit einem Kondominium zu tun.
Nach dem Referendum kristallisierte sich im Flaneider Rathaus eine klare Strategie heraus: Es wird weiter verhandelt, auf Biegen und Brechen.
Es wird immer schwieriger, die Bürger über ihre politischen Pflichten aufzuklären. Der Bürgermeister versuchte es mit einem volkstümlichen Druckwerk.
Wer schreibt noch für die ff ...
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