Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 10 vom Donnerstag, den 09. März 2017

Dunja Smaoui
Räucherstäbchen, Buddhastatuen und Lotussitz im heiligen Land Tirol? ff-Hospitantin Dunja Smaoui (Mitte hinten) hat sich auf die Suche nach den Buddhisten in Süd­tirol gemacht. Und hat sie unter anderem in Meran beim Meditieren gefunden. © Alexander Alber
 

die Angst vor dem Wolf ist fast so groß wie die Faszination für ihn. Wo immer sich ein Wolf zeigt, melden sich Menschen, die für ihn schwärmen, und andere, die ihn fürchten. In Südtirol erobert der Wolf nun wieder einen verloren geglaubten Lebensraum zurück, dem Land steht sein erstes Wolfsrudel bevor. Markus Larcher hat für die aktuelle Titelgeschichte recherchiert, er ist auf schimpfende Bauern gestoßen, frohlockende Tierschützer und Wildbiologen und eine Politik, die verstärkt unter Druck gerät. Kann das was werden, mit dem neuen Nebeneinander von Mensch und Wolf? Die Antwort finden Sie ab Seite 26.

Die Kunst der Reportage. In der einen Reportage geht es um die vielen Facetten des deutsch-italienischen Südtirol, in der anderen um einen Gourmetkoch und woher er die Zutaten für die regionale Küche bezieht, wiederum andere Maturanten aus ganz Südtirol schrieben über einen erfolgreichen Sänger oder eine gefährdete Pflanze. Wie man eine Reportage schreibt und fotografiert, haben sie in diesem Schuljahr gelernt, bei mehreren Workshops mit Rainer Nübel und Uli Reinhardt von der Agentur Zeitenspiegel und Georg Mair, stellv. ff-Chefredakteur. Das ­erste Mal waren daran das deutsche Schulamt und Schulen aus ganz Südtirol betei­ligt. Die beste Reportage wird am Ende mit dem Gabriel-Grüner-Schülerpreis ausgezeichnet (und mit einem Praktikum bei ff und Stern belohnt). Der Schülerpreis und auch das Gabriel-Grüner-Stipendium werden im Gedenken an den Südtiroler Stern-Reporter Gabriel Grüner vergeben, der 1999 in Mazedonien ermordet wurde. Alle zwei Jahre tagen die Jurys für Schülerpreis, Stipendium und Hansel-Mieth-Preis (neben dem Nannenpreis der renommierteste deutsche Journalistenpreis) in Mals. Sie bestehen aus namhaften deutschen Journalisten und Fotografen – in allen drei Jurys vertreten war auch ­Georg Mair.
Der Schülerpreis ging an Jasmin Angler und Sara Wegleiter vom Sprachengymnasium in Meran für ihre Reportage „I glab, i bin zu deitsch“, das ­Stipendium (6.000 Euro) an Nicole Graaf und Sudharuk Olwe – sie planen eine Reportage über einen studierenden Müllmann in Mumbai –, den Miethpreis (6.000 Euro) erhielt Daniel Etter für „Ein kurzer Traum“ (SZ-Magazin). Etter schreibt darin über sein Foto von einer Flüchtlingsfamilie, für das er den Pulitzerpreis erhielt, und was danach mit Bild und Familie geschah. 

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

weitere Bilder

  • Georg Mair

Leserkommentare

Kommentieren

Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.