Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 13 vom Donnerstag, den 30. März 2017

Markus Larcher und Marco Pappalardo
Beim Markenprofi: Markus Larcher (links) im Gespräch mit Marco Pappalardo, dem künftigen Chef der neuen Presseagentur des Landes: „Ich werde sicher nicht der Sprecher der Landes­regierung sein.“ © Alexander Alber
 

manchmal lässt sich Propaganda leicht erkennen, meistens aber schleicht sie sich unerkannt an. Propaganda soll die Menschen etwas glauben machen, sie schleicht sich in unsere Gespräche und Gedanken. Ihre Sätze sind anders, sie müssen wirken, sollen öffentliche Sichtweisen formen. Über die Existenz von Propaganda entscheiden allein die Mächtigen. Es kommt also nicht von ungefähr, dass wir für die aktuelle Titelgeschichte den Titel Kompatschers Propagandaminister gewählt haben.
Marco Pappalardo, so wurde vergangene Woche bekannt, wird Chef der neuen Presseagentur des Landes. Der Marketingprofi soll nicht nur das Presseamt neu aufstellen, sondern italienweit um Sympathie für Südtirols Autonomie werben.
Eine umstrittene Personalie, die in den vergangenen Tagen für viel Diskussionen gesorgt hat: Pappalardo – ein Schatten-Propagandaminister für den Landeshauptmann und dessen Wahlkampf im kommenden Jahr? Und überhaupt: Darf das überhaupt sein, ein Marketingprofi an der Spitze der institutionellen Landeskommunikation?
Markus Larcher analysiert in der Titelgeschichte nicht nur diese Fragen. Er zeichnet vor allem auch nach, wie Marco Pappalardo zu dem Mann wurde, der er heute ist. Dazu hat er den 49-Jährigen getroffen, er hat aber auch mit vielen Menschen aus Pappalardos Umfeld gesprochen. Fazit: ein Teamplayer, diskret und pragmatisch. Alles nachzulesen ab Seite 14.
Um Worte und deren Gewichtung sowie Interpretation geht es immer wieder auch in Südtirols Sanität. Mal geht es um den bevorstehenden Abgang zahlreicher Primare, mal um die Reorganisation des Verwaltungsapparates. Nächste Woche nun wird sich der Südtiroler Landtag mit dem vorläufig letzten Teil der Sanitätsreform von Landesrätin Martha Stocker befassen. Worum es geht und wo es hakt, zeigt Alexandra Aschbacher im Artikel „Der ,Pampa‘-Blues“ auf, ab Seite 23.
Um Kommunikation geht es auch in unserem Porträt, wenngleich in etwas anderer Form. Georg Mair hat sich dafür mit Luisa Righi und Stefan Wallisch getroffen: Die beiden sind nicht nur ein Ehepaar, die zwei Journalisten schreiben auch zusammen Bücher über Südtirol. Ihr neues Buch ist soeben erschienen. Mair spürt der Frage nach: Was ist der Motor, der dieses Powerpaar antreibt? „Ein Gemisch aus A und I“, ab Seite 48.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

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  • Albert Pritzi und Renate Mumelter

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