Die Testwahlen am Sonntag haben gezeigt, dass der Bonus des Partito Democratico, das bessere Übel zu sein, verbraucht ist. Die Menschen erwarten sich Ergebnisse, Reformen, Problemlösungen – kommen diese nicht, wenden sie sich ab.
Editorial
Ein neuer Kopf bei der ff
Aus ff 26 vom Donnerstag, den 29. Juni 2017
Bei der ff gibt es einen Besitzerwechsel zu vermelden. Manuel Saxl übernimmt 30 Prozent des Verlags. Er wird damit Nachfolger des bisherigen verantwortlichen Direktors Kurt W. Zimmermann, der seine Anteile an Saxl verkauft hat.
Ansonsten bleibt die Eigentümerstruktur unverändert. Stefan Weber verbleibt als Geschäftsführer im Unternehmen, genauso wie Magdalena und Thomas Amonn aus der ff-Gründerfamilie. Manuel Saxl übernimmt seinen Geschäftsanteil per 1. Juli 2017 und wird in Kürze auch als Direktor zeichnen.
Der Grund für den Wechsel hat ausschließlich private Gründe. Zimmermann, der das Blatt seit 2007 führte, verbringt nur noch wenig Zeit in Südtirol und konnte sich darum nicht mehr im notwendigen Maße um die Redaktion der ff kümmern.
Mit seinem Nachfolger Manuel Saxl ist so etwas wie ein idealer Generationenwechsel gelungen. Saxl ist 23-jährig, kommt aus Brixen und studiert Internationale Betriebswirtschaft und Geschichte in Wien. Er kennt die Redaktion gut, er absolvierte hier ein Volontariat und war seit 2015 ständiger Mitarbeiter des Blatts. Seine Familie unterstützte ihn bei seinem Engagement.
Saxl steigt bei einem Verlag ein, der sich in einem erfreulich guten Zustand präsentiert. Die ff ist unter den Nachrichtenmagazinen Europas eine seltene Ausnahme. Sie gehört zu den ganz wenigen politischen Publikumszeitschriften mit stabilen Auflagezahlen.
Der Hauptgrund liegt darin, dass sie stets eine unabhängige und kritische Stimme in einem Land geblieben ist, in dem Verflechtungen von politischen und ökonomischen Interessen Teil des Narrativen sind. Das Publikum honoriert das.
Auch im Anzeigenmarkt schlägt sich die ff erfolgreich gut, weil sie als einzige Zeitschrift Südtirols die Leserinnen und Leser auch der höheren Bildungs- und Einkommensschichten des Landes erreicht. Im Gegensatz zu früheren, unruhigen Zeiten, ist die wirtschaftliche Lage des ff-Verlags seit zehn Jahren solide.
Es ist vielleicht etwas ungewöhnlich, dass auf einen alten Medienhasen nun ein sehr junger Neuverleger nachfolgt. Für die ff ist es ein schönes Zeichen für die Zukunft. Es zeigt, dass die junge Generation auch in Zeiten von Facebook und Instagram noch an die Kraft von gutem und unabhängigem Journalismus glaubt.
In diesem Sinne, Manuel Saxl, willkommen an Bord und alles Gute in Deiner neuen Rolle!
Redaktion und Verlag ff
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