Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 34 vom Donnerstag, den 24. August 2017

Karl Hinterwaldner und Walter Weiss
150 Jahre Brennerbahn: Karl Hinterwaldner im Gespräch mit Walter Weiss, 77, auf einer Draisine auf dem Gelände des Erlebnisbahnhofs Naturns. © Alexander Alber
 

seit Jahrzehnten beherrschen zwei ungeschriebene Regeln den öffentlichen Umgang mit der weiblichen Menstruation: verschweigen und verstecken. Frauen wurde eingeredet, ihre Menstruation sei peinlich und schmutzig. Also werden zwischen Freundinnen und Kolleginnen immer noch verschämt Tampons herumgereicht, und im Fernsehen Tampons und Binden mit blauer Farbe beworben. Bitte ja kein rotes Blut, das ist ja eklig!
„Erdbeerwoche“, die österreichische Plattform für das Thema Menstruation, veröffentlichte in diesem Frühjahr die Ergebnisse einer anonymen Umfrage unter 1.100 Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren zum Wissensstand rund um die weibliche Periode. Die Ergebnisse sind zum Teil schockierend: 60 Prozent der Mädchen geben an, eine negative Einstellung zu ihrer Menstruation zu haben; 70 Prozent der Jungen finden das Thema unwichtig und peinlich. 53 Prozent der Jungen glauben, die Menstruation diene der Verhütung, und rund die Hälfte der Mädchen kann mit Begriffen wie Menstruationszyklus oder Zykluslänge nichts anfangen. Ähnliche Umfragen und Daten gibt es für Südtirol leider nicht. Das musste die Bozner Journalistin Renate Mumelter bei ihrer Recherche zum Thema erfahren. Mit der aktuellen Titelgeschichte wollen wir zu einem offeneren und entspannteren Umgang mit dem Thema ermuntern: „Das rote Tabu“, ab Seite 28.

Ein Wunderwerk ist freilich nicht nur der weibliche Körper. Ein „Wunderwerk der Technik“ beispielsweise ist die Brennerbahn zwischen Innsbruck und Bozen. In diesen Tagen wird sie 150 Jahre alt. Walter Weiss, einer der Pioniere der Eisenbahn Südtirol, sagt im Gespräch mit Karl Hinterwaldner: „Mit der Eröffnung der Brennerbahn für den Personenverkehr am 24. August 1867 öffnete sich auch das Land.“ Plötzlich kam man schneller nach Innsbruck, Wien, Venedig – und die ersten Touristen kamen nach Tirol. Die spannende Geschichte nachlesen können Sie ab Seite 36: „Als das Land kleiner wurde“.

Klarstellung: Beim Artikel zu den Dienstautos der Landesregierung (ff 33/2017) haben sich zwei Fehler eingeschlichen. Bei dem abgebildeten Foto, das einen Mercedes zeigt, der bei Vintl an einer Stelle überholt, wo laut Straßenverkehrsordnung nicht überholt werden dürfte, handelt es sich nicht um das Dienstauto von Landesrat Philipp Achammer wie im dazugehörigen Bildtext beschrieben.
Im Artikel wurde auch erwähnt, dass Landesrat Christian Tommasini für eine Sitzung der Landesregierung seinen Urlaub an der Adria unterbrochen hat und die An- und Rückfahrt mit Dienstauto und Chauffeur absolviert hätte. Das ist unzutreffend. Der Politiker hat sein privates Auto benutzt. Tommasini legt Wert auf die Feststellung, dass er hierfür auch keine Spesenrückerstattung erhalten hat, Benzin und Autobahngebühren also selbst bezahlt hat. „Ich verzichte seit Jahren auf die tägliche Benutzung eines Dienstautos; ich komme mit meinem Privatauto, öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad zur Arbeit“, so Tommasini. Wir bedauern die beiden Fehler. 

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

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