Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 35 vom Donnerstag, den 31. August 2017

Marianne Siller und Alexandra Aschbacher
Die Krankenpflegerin: Marianne Siller (links, im Bild mit ff-Chefredakteurin Alexandra Aschbacher) ist seit acht Monaten Südtirols neue Pflegedirektorin. Alle reden vom Ärztemangel, dabei sieht es bei den Pflegern nicht viel besser aus. Ist Südtirol gerüstet? © Alexander Alber
 

jeder, der als Kind ein Baumhaus besaß, weiß, wie schön es ist, die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Von oben gesehen, sieht vieles im Leben ganz anders aus. So klein, so unbegrenzt, so leicht. Das Sightseeing aus der Vogelperspektive verschiebt sich irgendwann im Laufe des Älterwerdens vom Baumhaus in das Flugzeug. Die meisten in der Rolle des Passagiers, die wenigsten in jener des Piloten.
Clemens Klapfer gehört zur Kategorie der Piloten. Er ist gebürtiger Brixner, gerade 27 Jahre alt und seit einigen Jahren schon Pilot für die Billigfluglinie Ryanair. Im ff-Sommergespräch erzählt er, wie das ist, um die Welt zu jetten, und was zu tun ist, wenn das Flugzeug von Turbulenzen durchgeschüttelt wird. Zur Firmenpolitik der irischen Fluggesellschaft durfte er sich freilich nicht äußern: „Hier spricht Ihr Pilot“, ab Seite 34.

In einem etwas anderen Höhenflug befindet sich zurzeit Südtirol. Und zwar im Cannabis-Höhenflug, genauer gesagt, geht es um Tetrahydrocannabinol (THC), die berauschende Substanz der Haschischpflanze „Cannabis sativa“. In der Naturmedizin ist Hanf schon seit Jahrtausenden als Heilmittel bekannt. Aber weil es auch eine berauschende Wirkung hat und auch deshalb von vielen Menschen geschätzt wird, befindet sich das Kraut auf der Liste der verbotenen Substanzen. In unserer Titelgeschichte „Kiff dich gesund“ zeigt ­Georg Mair auch die andere Seite des Rauschmittels auf: Es hilft nämlich bei vielen schweren Krankheiten. Viele Patienten wissen das schon, jedoch viele Ärzte und die Sanität blocken (ab Seite 26).

In luftige Höhen radelten Karl Hinterwaldner und Fotograf Alexander Alber gleich mehrmals in den vergangen Wochen. Immer mittwochs (neunmal im Sommer) gehörte das Sellajoch den Radfahrern, Wanderern und Elektroautolenkern. Die Sperre sollte ein erster Schritt zur Entschleunigung der Dolomitenpässe sein. Wie die Bilanz nun, am Ende des Sommers, aussieht? In der Reportage „Knatterer gegen Treter“ ab Seite 20 finden Sie die Antworten. 

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

weitere Bilder

  •  Georg Mair und Umberto Cimatti

Leserkommentare

Kommentieren

Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.