Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 45 vom Donnerstag, den 09. November 2017

 Paul Videsott und Dunja Smaoui
An der Uni: Dunja Smaoui stattete am vergangenen Freitag dem neuen Dekan der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen einen Besuch ab. Paul Videsott ist Professor für Ladinistik, im ff-Interview verrät er, was er in seinem neuen Amt alles vorhat. © Alexander Alber
 

eine Mensa ist oft ein Ort, an dem eigentlich keiner so recht sein will, aber wo trotzdem viele doch immer wieder hingehen. Eine Mensa ist ein Ort der Kommunikation, sie ist eine Art geschlossenes Soziosystem, hier werden Verbindungen, Hierarchien und Emotionen sehr oft neu vermischt. Das ist bei Erwachsenen-Mensen oft nicht anders als bei Schüler- oder Studentenmensen. Man nimmt eine Mensa, das ist für viele immer noch ein Synonym für Abspeisung und Massenabfertigung, für lange Schlangen und lausiges Essen. Aber stimmt das überhaupt?
Norbert Dall’Ò hat sich auf die Spuren des Mensa-Essens in unserem Land gemacht. Er hat festgestellt, dass viele Mensen immer noch an einem Image leiden, das sich mit der Realität nicht deckt. Und ist hinter den Kulissen auf ein Business getroffen, das stetig wächst (ab Seite 26).

Das mit dem Image ist so eine Sache. Vor allem Politiker sind heute mehr denn je von ihrem Image abhängig. Imagebildung ist mittlerweile grundlegend für den Aufbau einer eigenen Erfolgsmarke als Politiker. Philipp Achammer hat in seiner politischen Karriere bislang diesbezüglich alles richtig gemacht. Die Führerscheinaffäre kratzt nun an seinem sonst so tadellosen Image. „Il leader di Svp fa l’italiano”, schreibt zum Beispiel die italienische Tageszeitung Il Fatto Quotidiano mit Bezug auf die ff-Geschichte. Neue Details im Fall weiß Karl Hinterwaldner zu berichten – ab Seite 18.

In eigener Sache: Das sonnige Image Südtirols lockte Dunja Smaoui über den Brenner. Die gebürtige Deutsche und Journalistin kam nach Südtirol, weil sie hörte, die Sonne solle hier 300 Tage im Jahr scheinen. Geblieben ist sie wegen „der vielen sympathischen Kuriositäten im Land“, wie sie sagt. Anfang dieses Jahres absolvierte sie in unserer Redaktion ein Praktikum – ab sofort ist sie fixer Bestandteil des ff-Teams. Smaoui volontierte bei einer deutschen Tageszeitung und absolvierte die Zeitenspiegel-Reportageschule in Reutlingen. Wir wünschen Dunja Smaoui viel Freude bei der neuen Herausforderung!
ff-Redakteur Anton Rainer hingegen hat es über den Brenner nach Norden verschlagen. In München besucht er ab sofort die Deutsche Journalistenschule. Wir danken ihm für seinen Einsatz und wünschen ihm viel Erfolg auf seinem weiteren beruflichen Weg.

Einen neuen Weg schlägt auch der Historiker Hannes Obermair ein. Welchen, das wollte der nun ehemalige Bozner Stadtarchivar noch nicht kundtun. Inzwischen hat er einige andere Fragen für uns beantwortet, nämlich den ff-Fragebogen. Langweilig wird es mit dem Fragebogen jedenfalls nie: Manche Protagonisten drängen sich geradezu auf, ihn doch endlich mal ausfüllen zu dürfen, manche zieren sich, und wiederum andere verweigern sich.

Zum Schluss eine Richtigstellung: Ins Porträt von der vergangenen Ausgabe über Andrea Armellini, Südtirols erste Bierbrauerin, hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen. Die Brauerei, bei der Armellini ein Praktikum absolvierte, heißt ­Riegele und nicht Stiegele. Außerdem gibt es heute elf Brauereien, nicht acht.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

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