Jeder Mann kennt den Unterschied zwischen „Du bist eine geile Henne“ und „Du hast eine interessante Ausstrahlung“. Hierfür braucht es kein feministisches Sittengericht. Ein Gastkommentar von Brigitte Foppa
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 46 vom Donnerstag, den 16. November 2017
Journalismus hat immer auch etwas mit Suchen zu tun. Journalisten suchen nach Geschichten, nach Fakten, nach Hintergrundinformationen, nach Gesprächspartnern für alle möglichen Themen, ja, sie suchen oft auch die große Tragik hinter einer Geschichte, oft auch das Nichtöffentliche, das Politiker oder Beamte dann ausplaudern, und manche suchen freilich auch gerne das Haar in der Suppe. Wir lassen uns da gerne leiten von der Aussage des griechischen Dichters Philemon: „Alles auf der Erde lässt sich finden, wenn man nur zu suchen sich nicht verdrießen lässt.“
Norbert Dall’Ò zum Beispiel hat sich das diese Woche zu eigen gemacht und nach Zeitzeugen gesucht, die am 17. November 1957 auf Sigmundskron mit dabei waren. Es war der Tag, an dem Geschichte geschrieben wurde. Rund 35.000 Südtiroler aus dem ganzen Land versammelten sich auf Schloss Sigmundskron und protestierten für mehr Rechte und eine eigenständige Autonomie.
„Es hätte nur eines Wortes bedurft, um das Pulverfass zur Explosion zu bringen“, erzählt der damalige SVP-Spitzenexponent Franz Widmann. In unserer Titelgeschichte zeichnet Dall’Ò den Tag, der Südtirol veränderte, nach. Und zeigt auf, wie die Ereignisse von damals bis in unsere heutige Zeit nachwirken (ab Seite 18).
Markus Larcher wiederum ist es im Laufe dieser Woche ein bisschen ergangen, wie der französische Dramatiker Pierre Corneille das einmal ausdrückte: „Man findet oftmals mehr, als man zu finden glaubt.“ So fand er für die aktuelle Kulturgeschichte in Walter Niedermayr nicht nur einen interessanten Gesprächspartner, sondern fand sich in einer äußerst spannenden Ausstellung des Bozner Künstler-Fotografen in Innsbruck wieder: „Koexistenzen“. 11 Gemeinden, 3 Sprachen, 1 Baukultur haben Niedermayr zu einer umfangreichen Studie inspiriert; in seinen Fotos zeigt er, wie mit Raumressourcen umgegangen wird. In einer Zeit, wo eifrig über das neue Landschafts- und Raumordnungsgesetz diskutiert wird, ein höchst aktuelles Thema – nachzulesen ab Seite 42.
Vor Drucklegung dieses Magazins suchen wir zwar stets nach Fehlern, oftmals finden wir sie jedoch erst, wenn das Blatt bereits am Kiosk liegt. So passiert beim Interview mit Paul Videsott in der vergangenen Ausgabe: Es gibt nicht, wie berichtet, 19 Forschungsschwerpunkte, sondern 9. Auch heißt das Heimattal des Dekans der Bildungswissenschaften „Gadertal“, nicht „Gardertal“.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!
weitere Bilder
Weitere Artikel
-
Personenkontrolle
Karin Dor, 79, Deutschlands einziges Bond-Girl, starb am 6. November in München infolge eines Blutergusses im Kopf. Dieser sei laut ...
-
Sarkastische Reflexion
Kunst – Ausstellung: (ml) Der Neapolitaner Künstler Lorenzo Scotto di Luzio (45) ist ein kritischer Beobachter unserer Zeit, die ...
Leserkommentare
Kommentieren
Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.