Andreas Pichler gehört zu den wenigen Südtiroler Filmemachern, die international Erfolg haben. Wie ihm das gelungen ist, zeigt sein neuer Film über das „Haus der Solidarität“ in Brixen.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 04 vom Donnerstag, den 25. Januar 2018

am 20. Januar 2017 wurde Donald Trump als 45. US-Präsident vereidigt. Dieser Mann im Weißen Haus? Der mächtigste Mann der Vereinigten Staaten? Wer das vor einigen Jahren behauptet hätte, wäre wohl ausgelacht worden. Aber Trump wurde Präsident. Und schockte gleich zu Beginn mit seiner Rede zur Amtseinführung. Darin zeichnete er das Bild eines im Kern zerstörten Landes. Alles, wirklich alles gehe den Bach runter, sagte er.
Wer Ingemar Gatterer vergangene Woche bei seiner Pressekonferenz zugehört hatte, hat vielleicht eine Art „Déjà-vu“ erlebt. „Südtirol hatte noch nie so eine schwache, schlecht geführte Regierung“, sagte der Sad-Chef. Der Mobilitätslandesrat? „Der existiert gar nicht.“ Die Landesbeamten? „Frustriert und inkompetent.“ Norbert Dall‘Ò war bei Gatters Rundumschlag mit dabei, er befragte Politiker, Beamte und Gatterer-Bekannte. In unserer Titelgeschichte zeigt er auf, wie Gatterer den Landeshauptmann, die SVP und das restliche Südtirol provoziert (ab Seite 28).
Ein anderer Mann, der gerne provoziert, ist Florian Kronbichler. Als Kammerabgeordneter hat er fünf Jahre lang die SVP in Rom geärgert. Er saß dort für die Linken und Grünen – was er im ff-Interview zu sagen hat, wird ihnen wahrscheinlich aber nicht schmecken. Im Gespräch mit Georg Mair erzählt der 66-jährige auch vom „Privileg, in der schönsten Stadt der Welt“ arbeiten zu dürfen, was er von Landeshauptmann Kompatscher hält und was er in Zukunft tun wird (ab Seite 24).
Um Provokationen der ganz anderen Art geht es in der Geschichte von Dunja Smaoui. Sie handelt von Akrobaten, die mit Worten überraschen, auf den Arm nehmen, unterhalten – oder eben auch provozieren. Ein ganz besonderes Exemplar ist Maria Fliri. Sie ist 77 und eine jener Poetry Slammer, die öfter im Meraner Ost-West-Club auftreten. Mit ihren Mundart-Gedichten, sagt Smaoui, bringe sie das Publikum zum Lachen und Nachdenken gleichermaßen. Neugierig geworden? Dann nichts wie ab auf Seite 42!
Als Kontrastprogramm empfehlen wir unsere Extrawurst auf Seite 63. Dort ist etwas Erstaunliches passiert: Wohl zum ersten Mal wird für alle Kategorien die Höchstnote vergeben – an den Jahrhundertkoch Paul Bocuse. Es ist eine kleine Hommage zu dessen Tod am 20. Januar. Ein Mann, der immer wieder kulinarisch zu provozieren wusste.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!
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