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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 06 vom Donnerstag, den 08. Februar 2018
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Methode „Mehr Schein als Sein“ erscheint in vielen Situationen verlockend. Vielen Menschen gelingt es sogar, sich selbst damit etwas vorzumachen. Aufgeblähte Muskeln zum Beispiel oder Kondition und Schnelligkeit sind oft mehr Schein als Sein. Auch mit Kunstschnee wird so manches Mal versucht, den Schein zu wahren. Bei Olympischen Winterspielen treffen all diese Umstände aufeinander – gedopte Sportler und gedopte Pisten. Was Letzteres betrifft, hat sich Katharina von Tschurtschenthaler vor Ort schlau gemacht. Die Bozner Journalistin arbeitet für die ARD, normalerweise arbeitet sie in Brüssel, seit einigen Wochen jedoch ist sie in Südkorea, von wo aus sie über die Winterspiele berichten wird. Für unser Magazin schreibt von Tschurtschenthaler seit einem Jahr abwechselnd mit Ulrich Ladurner die EU-Kolumne. Für diese Ausgabe hat sie uns eine Reportage aus PyeongChang geschickt – gewissermaßen als Einstimmung auf die Spiele (ab Seite 34).
Als Kontrastprogramm zu Schnee und Winterspielen darf unsere Titelgeschichte verstanden werden. Wenngleich es auch in dieser auf gewisse Weise um Schein und Sein geht. Wenn sich die Pflanzenwelt in der Kurstadt Meran oder in den bekannten Gärten von Schloss Trauttmansdorff von ihrer prächtigsten Seite zeigt und damit Tausende Touristen anlockt, muss dafür immer auch ein bisschen nachgeholfen werden. Weil, was weg muss, muss weg, wenn die Blumen in allen Farben und die Bäume saftig grün blühen sollen. Bald schon könnte Südtirols öffentlicher Grünraum also sein Aussehen verändern – dank des nationalen Aktionsplans „Pan“ zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Weil dieser selbst biologische Pflanzenschutzmittel verbietet, droht nun die zeitweilige Schließung der Gärten. Spannende Geschichte, die Hintergründe hat Markus Larcher recherchiert und aufgeschrieben – ab Seite 28.
Zwischen Image und Realität, zwischen Schein und Sein können auch in der Verkehrspolitik Welten liegen, insbesondere wenn es um die Landeshauptstadt geht. Autobahnverlegung oder Verlegung der Staatsstraße in den Berg? Trambahn ins Überetsch – Ja, oder doch nicht? Ein Wirrwarr an Bauvorhaben, Ankündigungen und Versprechen. Georg Mair hat sich durch den Dschungel gekämpft – das Ergebnis finden Sie ab Seite 25.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!
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