Der Wirt der neuen Edelrauthütte hängt sehr an seinem „Kappl“ und würde nie nach Indien fahren.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 09 vom Donnerstag, den 01. März 2018
wer diesen Wahlkampf langweilig findet, ist selber schuld. Dieser Wahlkampf hatte eine ganz eigene Dynamik – wahrscheinlich weil er so verdammt kurz war, dass die meisten noch immer nicht kapieren, dass an diesem Sonntag Parlamentswahlen sind. Dieser Wahlkampf hatte auch eine besondere Spannung, sie hat sich entladen in Boschi-Schimpftiraden, im Wahlveranstaltungsboykott der Linken wegen der Faschisten und in einer Zersplitterung des Südtiroler Partito Democratico. Und wann, bitte, haben schon mal rund 95 Prozent der Italiener den Parteien misstraut?
In dieser Stimmung wählen die Italiener – und die Südtiroler. Von dem ganzen Dilemma profitieren könnte am Ende die Rechte um Silvio Berlusconi – ein alter Mann, der von einem verwirrten Volk wiedergewählt wird. Damit Sie für die Wahl klarer sehen, empfehlen wir die Lektüre unserer Titelgeschichte: Wer kandidiert wo? Welche Listen gibt es? Wofür stehen die einzelnen Parteien? Wie wird diese Wahl die Zukunft Südtirols entscheiden? Auf 15 Seiten haben wir für Sie eine Vorwahl-Lektüre zusammengestellt (ab Seite 14). Darunter auch zwei interessante Kurzkommentare unserer Schülerpraktikanten: Wählen? Nein danke!.
Alles andere als langweilig geht es zurzeit auch im Nationalpark Stilfser Joch zu. Dessen Selbstverwaltung wird zwar als autonomiepolitische Errungenschaft gefeiert, ein Freibrief jedoch ist sie mitnichten. Markus Larcher hat am Lack des schönen Autonomiebildes gekratzt und Interessantes zutage gebracht (ab Seite 30). Man darf schon auf die Debatte im Hohen Haus nächste Woche gespannt sein – dort wird dann nämlich über den entsprechenden Gesetzentwurf debattiert.
Wo sich hingegen manche gelangweilt haben dürften, sind die Olympischen Spiele in Pyeongchang. Weil: Südtirols Sportler haben sich gerade einmal zwei Bronzemedaillen geholt. Karl Hinterwaldner hat Bilanz gezogen, und unter anderem mit Heinz Gutweniger gesprochen, gewissermaßen Südtirols oberstem Olympioniken. „Vom Potenzial her hätten es auch vier oder fünf Medaillen sein können“, sagt der Coni-Chef. Dass es nur zwei sind, liege aber nicht am Unvermögen der Sportler, „sondern es fehlt manchmal das Glück“. Gleich viel Glück hat auch Neuseeland oder Spanien gefehlt: Auch diese zwei Länder haben nur je zwei Medaillen geholt (Seite 36).
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!
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