Vernissage: 39Null, das Magazin für Gesellschaft und Kultur, hat vergangenen Samstag seine sechste Ausgabe im Steghof bei Naturns ...
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 14 vom Donnerstag, den 05. April 2018
auf Mallorca oder in Venedig haben die Insel- und Stadtbewohner schon die Nase voll von den vielen Touristen. Sie protestieren offen dagegen, das Band zwischen Gesellschaft, Gastwirten und Hotelbetreibern ist zerrissen. Auch Südtirol hat jedes Jahr neue Rekorde zu vermelden: mehr Ankünfte, mehr Übernachtungen, mehr und immer größere Hotels. Doch die Menschen fragen sich: Wie verträglich ist das? Das lässt die Branche und die Wissenschaft aufhorchen: Ist der Tourismus noch tragfähig, steht der stillschweigende Konsens zwischen Bevölkerung und Tourismusbranche auf der Kippe? Markus Larcher hat in seiner Titelgeschichte (ab Seite 18) nach Antworten gesucht. Man müsse die Bevölkerung weit mehr in die Diskussion einbinden, sagt etwa der Tourismuswissenschaftler Harald Pechlaner. Larcher hat herausgefunden: In dem Thema liegt viel Zündstoff.
Für noch viel mehr Zündstoff sorgt das Thema Pestizide. Vier Jahre nach der Volksabstimmung ist nun in der Gemeinde Mals eine Verordnung in Kraft, die das Ausbringen von „chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln“ verhindern soll. Seit Jahren tobt deswegen in der Gemeinde ein erbitterter Streit. Georg Mair hat den Biologen Johann G. Zaller befragt (ab Seite 28): Was hat es mit den Pestiziden auf sich, wie wirkt die chemische Keule auf Mensch und Natur? Zaller hat wegen seines Buches schon wütende Anrufe von Bauern bekommen, hinter seinem Rücken wurde bei der Universitätsleitung interveniert.
„Gekratzelt habe ich, seit ich denken kann“, sagt ff-Karikaturist Hanspeter Demetz. Er arbeitet seit Anbeginn, seit 1980, für dieses Magazin, am 7. April wird er 70. Zeit für ein Geburtstagsgespräch mit Georg Mair. Gottfried Solderer, erster Chefredakteur der ff und heute bei Raetia sein Verleger, erinnert sich an die ersten Nummern mit HPD (ab Seite 42).
In der Edition Raetia ist 2000 das Buch unseres Kollegen Markus Larcher über den Extrembergsteiger Heini Holzer erschienen. Jetzt liegt es, 18 Jahre und vier Auflagen später, auch in einer italienischen Übersetzung vor (Heini Holzer, La mia traccia. Mulatero Editore 2018, 303 Seiten, 21 €).
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!
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