Landesrat Arnold Schuler möchte den Bau von Villen im landwirtschaftlichen Grün verhindern. Ein Gespräch über das neue Höfegesetz – und warum die Familie von Schulers Schwester doch noch bauen darf.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 16 vom Donnerstag, den 19. April 2018
über kein Schulthema wird seit Jahren immer wieder so heftig gestritten wie über diese vier Buchstaben: Reli. Genau, das ist dieses Fach, wo zumeist nette Lehrpersonen mal über Jesus, mal über Sekten reden oder die Zeit gerne mit Malen oder Filmen überbrücken – und am Ende auch der faulste Schüler noch eine Sechs kriegt. Kurzum: ein Larifari-Fach, so zumindest das Image. Die religionspädagogische Lage hat sich in den vergangenen Jahren verkompliziert: Kruzifix im Klassenzimmer? Kopftuch bei Schülerinnen oder Lehrerinnen?
Viele Schulklassen sind mittlerweile multireligiös, die Religionskonflikte der Welt strahlen auch auf Südtiroler Pausenhöfe ab. Was also tun? Georg Mair versucht in der aktuellen Titelgeschichte Antworten zu geben, dafür hat er mit Direktoren, Theologen, Lehrern und Schülern gesprochen. Georg Mair hat als ehemaliger Schüler des Johanneums seine ganz eigenen, leidvollen Erfahrungen mit dem Religionsunterricht gemacht. Seitdem hält er es mit dem Regisseur Luis Buñuel: „Ich bin Atheist – Gott sei Dank!“ (ab Seite 24).
Heftig diskutiert wird im Land zwischen Brenner und Salurn auch seit jeher über geschlossene Höfe und das Schindluder, das schlaue Bauern – aber auch Touristiker – damit oft treiben. Um Spekulationen hier einzudämmen, hat Landesrat Arnold Schuler ein entsprechendes Höfegesetz eingebracht. Vergangene Woche wurde es im Landtag verabschiedet. Aber ist es überhaupt das Papier wert, auf dem es geschrieben ist? Karl Hinterwaldner hat die Endfassung des Gesetzes studiert und Schuler mit einigen unangenehmen Fragen konfrontiert. Zum Beispiel warum die Familie seiner Schwester doch noch bauen darf
(ab Seite 18).
Wer wird künftig Italien regieren? Wie kompromissfähig ist dabei Italiens wählerstärkste Partei, also die Fünfsternebewegung? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Und während in Rom um eine tragfähige politische Führung, und damit freilich auch um Macht, gerungen und gestritten wird, leuchtet über dem Südtiroler Firmament ein solcher Stern besonders hell: Paul Köllensperger. Der Landtagsabgeordnete ist beliebt und genießt Respekt, bei der Opposition ebenso wie bei der SVP. Die meisten prophezeien ihm für die Landtagswahlen einen großen Stimmenzuwachs. Warum das so ist, können Sie in der Geschichte von Alexandra Aschbacher nachlesen – ab Seite 14.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!
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