Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 18 vom Donnerstag, den 03. Mai 2018

Laufen
Vom Laufen: Georg Mair im Gespräch mit Dorothea Kelderer, Leiterin der Sektion Laufen beim SC-Neugries: „Laufen“, sagt sie, „hat mich wach gemacht.“ © Ludwig Thalheimer
 

also ehrlich jetzt, wird sich der eine oder die andere denken, was bitte will die ff jetzt Neues über das Laufen zu berichten wissen? Oder, anders gefragt: Ist nicht schon alles geschrieben und erforscht rund um dieses Thema? Wir finden: nein.
Georg Mair, selbst langjähriger Läufer, hat sich der Sache angenommen, hat sich mit Läufern getroffen, ist selbst mitgelaufen und wollte von ihnen wissen, was das mit einem macht, das Laufen? Wer läuft, ringt mit sich selber. Und oft verliert man. Oft birgt ein Lauf aber auch viele Überraschungen: Mit was von sich selber wird man heute wohl konfrontiert? Und: Wieso diese Gedanken ausgerechnet jetzt und hier?
Georg Mair weiß ein Lied davon zu singen, geht er doch jeden Morgen auf den Talferwiesen laufen. Als er mit Ronald Reng laufen ging, war ihm schnell klar: Der deutsche Sportjournalist und Buchautor wäre ein Stück schneller als er, wenn dieser denn gewollt hätte. Die ganze Titelgeschichte finden Sie ab Seite 28.
Indes laufen in den Parteizentralen schon die Vorbereitungen für den Wahlkampf, und viele Politiker und vor allem auch jene, die es gerne werden möchten, laufen sich jetzt schon die Hacken ab. Matthias Hofer zum Beispiel. Der Pusterer will für die Südtiroler Freiheit in den Landtag – ein Patriot wie er im Buche steht. Norbert Dall‘Ò wollte dem umtriebigen jungen Mann mal auf den Zahn fühlen – und hat sich mit ihm auf dem Pfaffinger Hof in Antholz-Niedertal getroffen. Wohnen tut er allerdings in Olang, jedoch das bessere Fotomotiv gibt‘s in Antholz, beim Hof eines Freundes von ihm – findet Matthias Hofer (Seite 22).
Um eine völlig andere Form des Laufens geht es in unserer aktuellen Kultur-Geschichte: das Weglaufen. Zumindest früher war das noch so, als sich junge Leute am Bahnhof oder in der Industrie­zone trafen, Hip-Hop hörten und bunte Schriftzüge an heruntergekommene Wände sprühten. Bevor sie von den Ordnungshütern erwischt wurden, liefen sie schnell weg. Das Bemalen der Wände war ja illegal. Dunja Smaoui hat sich die heutige Graffiti-Szene im Land angeschaut. Viele Graffiti, sagt sie, sprühen nur so vor künstlerischem Esprit. Alexander Alber hat die Kunst, die für viele immer noch Vandalismus ist, fotografisch dokumentiert (ab Seite 44).

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

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  • Karl Hinterwaldner

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