Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 19 vom Donnerstag, den 10. Mai 2018

Markus Larcher und Karl Perfler
Wenn aus einem abseits gelegenen Vinschger Kulturgasthaus eine ­Ideen­schmiede wird. Markus Larcher zu Besuch bei Karl Perfler, dem Wirt auf der Tschengelsburg. © Alexander Alber
 

drei Südtiroler Alpinisten erfrieren bei eine Skitour in den Schweizer Alpen. Warum gerade sie? Ein Land steht zwei Monate nach der Wahl vor Neuwahlen. Warum bloß? Ein Haus der zeitgenössischen Kunst steht nach zehn Jahren noch immer in der Kritik. Warum eigentlich? Ein Mann macht aus einer Burg ein Ideenlaboratorium – mit Erfolg. Warum gelingt ausgerechnet ihm das? Die Luft war noch nie so sauber, trotzdem gibt es ständig neue Grenzwerte. Was soll das? In der Früh scheint bei strahlendblauem Himmel die Sonne, am Nachmittag schüttet es in Strömen. Wieso?
Kuriose Dinge passieren, tragische und unverständliche Dinge passieren. Weil so vieles passiert. Das Leben ist unberechenbar. Und irgendwie scheint die Welt gerade besonders unübersichtlich zu sein. Eine Gebrauchsanweisung für das Leben, das wär’s manchmal. Nun, eine Gebrauchsanweisung zumindest für die eigenen Grenzen in der Natur gibt Hanspeter Eisendle im ff-Interview. Markus Larcher hat mit dem Bergführer über Tragödien am Berg gesprochen, den Umgang mit Hilfsmitteln und die Rolle von Bergführern. „Die Einsamkeit im Gebirge“, sagt Eisendle, „erscheint mir fast der größere Sicherheitsfaktor zu sein. Sie bringt einen wieder näher zu sich selber.“ Larcher hat den 62-Jährigen zu Hause in Sterzing besucht. Ein glücklicher Zufall, Eisendle ist mehr in den Bergen als in den vier Wänden anzutreffen. Eine ausgekegelte Schulter zwingt ihn derzeit jedoch zum Rasten (ab Seite 32).

Georg Mair hat sich indes mit den Kühen vor dem Museion in Bozen beschäftigt – besser gesagt, mit dem zehnjährigen Jubiläum des zeitgenössischen Museums. Damals folgte auf die Euphorie schnell Ernüchterung durch die Froschaffäre. Wie steht das Museum heute da? Mair hat mit zahlreichen Südtirolern Künstlern und Kunstkennern gesprochen, er hat die Direktorin interviewt – und erzählt Ihnen ab Seite 38 im Detail, wie die Kühe auf der Wiese vor dem Museion gelandet sind.

Sollten Sie mehr am Wolf anstatt an Kühen interessiert sein, empfehlen wir Ihnen hingegen die Geschichte von Karl Hinterwaldner. Seit Monaten, nein, eigentlich seit Jahren, sucht die Politik nach einer Gebrauchsanweisung für den Umgang mit diesem Tier. Der Bauernbund hat sich jetzt etwas Besonderes einfallen lassen: ein Video von gerissenen Schafen. Blöd nur, dass dabei einige Fakten auf der Strecke blieben (ab Seite 26). 

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

weitere Bilder

  • Karl  Hinterwaldner

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