Film – „Der Junge muss an die Frische Luft“: (ds) Anfang der Siebzigerjahre, im Herzen des Ruhrgebiets, wächst ein pummeliger ...
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 02 vom Donnerstag, den 10. Januar 2019
Geschichte und Traditionen – sie sind dem Menschen seit jeher wichtig, sie sind nicht wegzudenken, sie halten Gemeinschaften, Kulturen, Verbindungen aufrecht. Sie sind ein Stück Heimat in unserer globalisierten Welt.
Eine große Tradition in Italien hat der Pfandkredit. Erfunden hat ihn der Franziskanermönch Bernardino da Feltre, er gründete 1462 die erste caritative Leihanstalt in Perugia. Es ging ihm darum, ärmeren Menschen Geld zu leihen, ohne ihnen Wucherzinsen abzuknöpfen. Diesem Prinzip ist man laut Lucas Tinzl und Rainer Steger heute noch verpflichtet. Karl Hinterwaldner hat diebeiden Südtiroler getroffen, die der Tradition des Pfandkredits heute den Stempel aufdrücken: Tinzl ist Gesellschafter und Geschäftsführer des größten Auktionshauses in Mitteleuropa – des Wiener Dorotheums. Ihm gehören rund 18 Prozent des Dorotheums. Steger, in Südtirol als Bankmanager und SVP-Exponent bekannt, leitet das Pfandkredithaus Custodia Valore in Rom. Das Dorotheum hat es im Juli 2018 von der Großbank Unicredit übernommen. Für insgesamt 150 Millionen Euro. Das spannende Interview mit den beiden Südtirolern gibt es ab Seite 20.
An alte Geschichten und Traditionen – zumindest am Berg und in der Natur – kann sich erinnern, wer das neue Museum für Bergfotografie Lumen am Kronplatz besucht. Ein Haus, das ein bisschen Museum ist, mit Geschichte der Fotografie, Objekten zur Fotografie, und viel Unterhaltung. Das Lumen hat bereits kurz vor Weihnachten still und leise seine Türen aufgesperrt, gefördert vom Land mit drei Millionen Euro. Georg Mair hat sich gefragt, für wen das Schwelgen in Erinnerungen und alten Geschichten eigentlich da ist – für Einheimische? Oder ist es doch nur ein Touristenfang? Den Lokalaugenschein finden Sie ab Seite 36.
Geschichte schreibt auch Dominik Paris. Das Ultner Original war mit 17 ein normaler Südtiroler Bursche, drauf und dran, dem Leistungssport Adieu zu sagen. Dann gab er sich einen Ruck. Heute ist der Skirennläufer ein Superstar, das ganze Land klopft ihm auf die Schulter. Für unsere Titelgeschichte hat Norbert Dall’O sich das Leben des Ultners genauer angeschaut. Über den fantastischen Weg des Dominik Paris von ganz unten nach ganz oben lesen Sie ab Seite 26.
Eine neue Tradition will der Südtiroler Mobilfunkprovider Sìja pflegen. Er macht den italienischen Platzhirschen Dampf und verspricht transparente Tarife und Serviceleistungen in Dialekt. Gründer Markus Giersch sagt: „Tarife gibt es wie Sand am Meer. Es geht nicht darum, einen Tarif zu machen, sondern die Kunden zu verstehen und für sie da zu sein.“ Manuel Saxl wollte herausfinden, ob das funktioniert und das Neue Potenzial hat, zur Tradition zu werden. Die Geschichte lesen Sie ab Seite 24.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!
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