Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 21 vom Donnerstag, den 23. Mai 2019

Andrej Werth, David Gruber und Petra Kranebitter
ff-Redakteur Andrej Werth (links) im Gespräch mit dem Chef des Naturmuseums David Gruber und Mitarbeiterin Petra Kranebitter. © Ludwig Thalheimer
 

am Wochenende gab es, nach dem Erscheinen der Digitalausgaben des deutschen Wochenmagazins Der Spiegel und der Tagesblattes Süddeutsche Zeitung, die ihren Artikeln auch ein Video beistellten, ein politisches Erdbeben in Österreich. Es war der Beginn der Ibiza-Affäre, die noch nicht zur Gänze aufgeklärt ist. Was war passiert? Den deutschen Medien war ein Video zugespielt worden, in dem die Freiheitlichen Spitzenpolitiker Johann Gudenus und Heinz-Christian Strache sich einer vermeintlichen russischen Oligarichin andienen.
Der darauffolgende Samstag war geprägt von Sondersendungen im ORF, dem Rücktritt HC Straches und der Verkündung von Neuwahlen im kommenden Herbst. Ein Skandal mit Folgen weit über Österreichs Grenzen hinaus, wenn man bedenkt, was für ein Imageverlust er für die Politik im Allgemeinen bedeutet. Am Montag warfen wir die geplante Titelgeschichte über den Haufen, und Georg Mair und Markus Larcher machten sich an die Arbeit. Nachzulesen auf Seite 24.

Eines steht jetzt schon fest: „Ibiza“ wird als geflügeltes Wort in die österreichische Geschichte eingehen. In die Südtiroler Geschichte eingegangen ist indes Sepp Innerhofer, das letzte noch lebende Gründungsmitglied des Befreiungsausschusses Bas, der das Land in der berüchtigten Feuernacht aus der italienischen Umklammerung bomben wollte. Der Sprengstoff für die Anschläge wurde in seinem Weinkeller gelagert. Wie so viele der Südtiroler Befreiungskämpfer landete Innerhofer im Gefängnis und wurde gefoltert. Kürzlich ist er im Alter von 91 Jahren verstorben. Bis zuletzt hielt er Vorträge, um Schülern diese Geschichte nahezubringen. Hanskarl Peterlini ist Spezialist für die Attentate der Sechzigerjahre in Südtirol. Seinen Nachruf lesen Sie ab Seite 38.

Der Flughafen wird verkauft. Das Land hat sein Versprechen gehalten. Die Konzession wurde ausgeschrieben. René Benko, die Gebrüder Gostner und der österreichische Milliardär Hans Peter Haselsteiner schlugen zu. Und wollen den Flughafen weiter betreiben. Das ist vielen ein Dorn im Auge: den Umweltschützern, einigen SVPlern und der Opposition. Sie sagt, die Flughafengesellschaft wurde zu billig verkauft. Karl Hinterwaldner bemühte den Taschenrechner. Mit überraschendem Ergebnis. Seite 34 . 

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

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  • Ingrid und Andrea

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