Keine Sitzungen, keine persönlichen Treffen – die Landespolitik muss sich in der Krise neu erfinden. „Die Opposition“, sagt der Verfassungsrechtler Francesco Palermo, „sollte jetzt Kooperationsfähigkeit zeigen.“
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 14 vom Donnerstag, den 02. April 2020

aktuell gibt es niemanden, den die Corona-krise nicht trifft. Dieses Virus verändert unser gewohntes Miteinander, es belastet familiäre, -wirtschaftliche und auch politische Verhältnisse. Je länger die Krise andauert, desto größer die Gereiztheit, die sich zwischen den Protagonisten breit macht, desto stärker die Ketten-reaktionen: Bricht der Welthandel ein, bekommen Industriebetriebe und Zulieferer ein Problem, Menschen verlieren ihre Arbeit, konsumieren weniger, weitere Branchen verlieren Einnahmen. Wie lange hält Südtirols Wirtschaft diese eingefrorene Situation durch? Wie teuer wird der Stopp für das Land? Wie wird unser Wirtschaft- und Arbeitsleben nach der Krise aussehen? Antworten auf all diese Fragen versuchen wir in unserer Titelgeschichte zu geben (ab Seite 22).
Wir räumen dieser Krise auch in der vorliegenden Ausgabe Priorität ein. Zu viele Fragen gibt es zu Corona und zu sehr wird diese Krise uns alle verändern. Manche Freiheiten und Grundrechte etwa, die eine demokratische Gesellschaft charakterisieren, werden zurzeit eingeschränkt. Eine derartige Beschneidung von Rechten muss man trotz aller nachvollziehbaren Gründe wachsam verfolgen. Alle Einschnitte müssen so bald wie möglich wieder beendet werden. Und auch die öffentliche parlamentarische Debatte muss weitergeführt werden. Mehr zu diesem umfassenden Thema finden Sie ab Seite 12.
Wer thematisch etwas Abwechslung sucht, dem empfehlen wir das Interview mit dem Kulturgeographen und Alpenforscher Werner
Bätzing (ab Seite 34). Sein Buch über „Die Alpen“ ist ein Klassiker, dieses Mal aber geht es um sein neues Buch „Das Landleben. Geschichte und Zukunft einer gefährdeten Lebensform“. Wer weiß, vielleicht könnte sich die Wahrnehmung vom Landleben ja im Zuge der Coronakrise ein bisschen ändern.
Es gibt in dieser Zeit sehr viele Problemfelder in allen Bereichen unseres Lebens. Als ff versuchen wir, so sachgerecht und verhältnismäßig wie nötig darüber zu berichten, auf die drängendsten Themen hinzuweisen, ohne sie zu dramatisieren und ohne sie herunterzuspielen. Wegen der Fülle an Themen rund um die Coronapandemie schaffen wir nicht immer alles sofort. Guter Journalismus braucht auch in der Krise Zeit. Wir möchten uns an dieser Stelle bei Ihnen bedanken, dass sie uns auch in dieser schwierigen Zeit ihr Vertrauen schenken und uns treu bleiben.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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