Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser

Aus ff 30 vom Donnerstag, den 23. Juli 2020

Karl Hinterwaldner im Homeoffice
Im Homeoffice (rechts): Karl Hinterwaldner beleuchtet in der aktuellen Titel­geschichte die Vor- und Nachteile von Home­office für die Arbeitswelt. Der Artikel selbst ist auch im Homeoffice entstanden. © Privat
 

Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass sich unsere Arbeitsweise radikal verändert hat, von einem Tag auf den anderen. Plötzlich war etwas möglich, was sich viele Chefs zuvor als Ausnahme vorbehalten haben: Homeoffice. In der Theorie wurde die moderne Arbeitswelt zwar schon seit Langem gerne beschworen – flexible Arbeitszeiten, Familie und Beruf unter einem Dach. In der Praxis allerdings spürten die meisten Beschäftigten oft sehr wenig davon. Für viele Führungskräfte war Homeoffice schlicht unvorstellbar.

Die entscheidende Frage, die sich viele Betroffene nun stellen: War das alles nur ein Strohfeuer, oder bleibt das Homeoffice eine dauerhafte Option der neuen Arbeitswelt? Tatsache ist, dass viele Erkenntnisse aus der Corona-Zeit helfen könnten, die Arbeitswelt besser zu gestalten. Die Unternehmen sollten nicht einfach wieder zu den alten Organisationsmustern zurückkehren. Freilich, auch Homeoffice hat Schattenseiten, andererseits führt es zu einer stärkeren Innovationsfähigkeit und, ja, auch zu neuen Führungskonzepten. Auch auf die klassischen Arbeitnehmerfragen könnte wieder sehr viel mehr politisches Gewicht gelegt werden. Ein wichtiges und spannendes Thema, das Karl Hinterwaldner in der aktuellen Titelgeschichte von verschiedenen Seiten beleuchtet und vertieft (ab Seite 20).

Eine Arbeit der besonderen Art kommt angesichts der Gemeindewahlen am 20. und 21. September auch auf die Verwalter und Parteien zu. Es sind die ersten Wahlen in Südtirol in Zeiten von Corona. Die Hygiene-Maßnahmen und Gesundheitsvorkehrungen werden entsprechend umfassend sein. Andrej Werth hat sich bei Kandidaten, Parteien und Gemeindeverwaltern umgehört. Wie wird sich der Wahlkampf gestalten? Wie schaut es mit der Kandidatensuche aus? All dies und noch mehr können Sie im Artikel ab Seite 14 nachlesen.

Wer an der Universität Innsbruck Geschichte studiert oder sich aus anderen Gründen intensiver mit österreichischer Geschichte beschäftigt hat, ist vermutlich nicht an Brigitte Mazohl und ihren Arbeiten vorbeigekommen. Die gebürtige Boznerin, 73, war Professorin am Institut für Geschichtswissenschaften und europäische Ethnologie an der Uni Innsbruck. Sie hat in ihrer Karrie--re viele Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Walther-von-der-Vogelweise-Preis sowie das Goldene Ehrenzeichen des Landes Tirol. Georg Mair hat Mazohl in Grissian besucht – ihr ist das aktuelle ff-Porträt gewidmet (ab Seite 50).

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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  • Georg Mair im Gespräch mit Brigitte Mazohl

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