Südtirols Rathäuser bleiben zu 85 Prozent in den Händen der SVP. Aber da und dort können ihnen vor allem Bürgerlisten ein Schnippchen schlagen.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Aus ff 39 vom Donnerstag, den 24. September 2020
Die Wahlen am Sonntag und Montag standen im Zeichen der Coronapandemie. Sie hat manche Menschen davon abgehalten, wählen zu gehen. Wer dennoch das Wahllokal aufsuchte, musste das unter Einhaltung der AHA-Regeln tun: Abstand, Hygiene und Atemschutz. Ob das einen direkten Einfluss auf die Wahlergebnisse hatte, lässt sich kaum nachvollziehen. Das Ergebnis beim Referendum über die Verkleinerung von Kammer und Senat war jedenfalls glasklar: 70 Prozent stimmten in Italien dafür, in Südtirol waren es sogar 79 Prozent. Die Details dazu lesen Sie auf Seite 12.
Mehr Spannung versprachen die Wahlen in
113 der 116 Südtiroler Gemeinden. Würden sich die Menschen von der SVP abwenden? Wie schneiden Grüne, Südtiroler Freiheit oder Lega ab? Können sich die wenigen Bürgerlisten-Bürgermeister im Lande halten? Und was ist mit dem Team K – hat ihm die Affäre um den 600-Euro-Bonus für Paul Köllensperger geschadet? Diese Fragen und mehr versuchen wir in der Titelgeschichte ab Seite 16 zu beantworten. Das Ergebnis, so viel sei vorweggenommen, fällt dabei nicht eindeutig aus: Es gab Gewinner und Verlierer auf allen Seiten.
Masken sind ein Element, das die heutige Zeit prägt. Das haben findige Pusterer Unternehmer und Investoren erkannt – und eine Firma gegründet, die Schutzmasken herstellt. Die Sanité mit Sitz in Pfalzen hat vor rund einem Monat ihre Tätigkeit aufgenommen. Im Moment kann sie bis zu 105.000 Masken pro Tag produzieren, geplant ist aber schon bald eine Erhöhung der Kapazität. ff-Praktikantin Lisa Fulterer hat das Unternehmen besucht, ihre Reportage lesen Sie ab Seite 32.
Außerdem finden Sie in diesem Heft zwei Geschichten über die Pandemie, die wieder an Fahrt aufzunehmen scheint. Markus Larcher hat den Infektiologen Gernot Walder über die positiven Erfahrungen in den Osttiroler Seniorenwohnheimen interviewt. Walder sagt: „Ich wollte nicht, dass jemand sagen muss, meine Eltern sind im Altersheim gestorben und ich durfte mich nicht verabschieden.“ Ab Seite 36.
Geschichte Nummer 2 steuert der Bozner
Wissenschaftsjournalist Martin W. Angler bei: „Wer Corona-Faktenleugner für harmlose Spinner hält, tut ihnen Unrecht. Ein Blick in ihre
Onlinewelt zeigt eine Parallelwelt voller Lügen und Hass.“ Ab Seite 40.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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