Die Coronakrise ist auch eine Kommunikationskrise. Warum wir den Politikern dafür nicht die Verantwortung in die Schuhe schieben können.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 46 vom Donnerstag, den 12. November 2020

bei der Sondersitzung des Landtages vergangener Woche sagte Gesundheitslandesrat Thomas Widmann, man habe die Intensivbetten im Land auf 77 aufgestockt. Ja, man könne sogar schnell auf 100 gehen. Viele Betten, davon noch viele frei – sehr viel mehr braucht es wohl nicht, um das Vertrauen in das Gesundheitssystem aufrechtzuerhalten. Falls einen das Virus schlimm erwischt, gibt es ja ein Bett, eine Pflegekraft, eine Ärztin. Aber diese Rechnung geht nicht mehr auf – Intensivmediziner und Pfleger schlagen seit Tagen Alarm: Sinken die Infektionszahlen nicht bald, stehe das Gesundheitssystem vor dem Zusammenbruch. Denn, selbst wenn es diese vielen freie Betten gibt: Es braucht ausgebildetes Personal, und dieses wird händeringend gesucht. Die Kapazitäten sind jetzt schon überall am Anschlag. In dieser ff-Ausgabe beleuchten wir in zwei Geschichten, was sich diesbezüglich hinter den Worten von Politikern und hinter den Zahlen verbirgt: Karl Hinterwaldner analysiert, warum die Teststrategie des Landes „krachend gescheitert“ ist (Seite 24); Norbert Dall’Ò hat den langjährigen Anästhesisten Werner Beikircher interviewt: „Ich fürchte, lernen aus dieser Pandemie werden wir erst beim dritten Lockdown.“ (ab Seite 42).
Indes gibt es auch bei uns immer mehr Menschen, die gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung demonstrieren. Die Wut ist groß und vereint die unterschiedlichsten Leute. Andrej Werth hat für die Titelgeschichte mit -Corona-Skeptikern gesprochen: Was treibt sie an? Warum sind sie so wütend? (ab Seite 28).
Es gibt in diesen turbulenten Zeiten auch erfreuliche Momente, etwa die Verlosung unseres Gewinnspiels „40 Jahre – 40 Preise“. Für sechs Wochen konnten unsere Leserinnen und Leser ihr ff-Wissen beweisen: In welchem Jahr, so die Frage, sind einzelne ff-Titelblätter erschienen. Bei der Verlosung am vergangenen Freitag haben unsere Glücksfeen unter Aufsicht von Georg Tiefenbrunner, dem Amtsdirektor der Handelskammer Bozen, 40 Siegercoupons gezogen. Wer zu den 40 Gewinnern zählt, verraten wir auf den Seiten 10 und 11. Wir gratulieren und bedanken uns bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern!
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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