Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 49 vom Donnerstag, den 03. Dezember 2020

Schmalzl und Fulterer
Und nun zum Wetter ...: Lisa Fulterer porträtiert Florian Schmalzl, Hobbymeteorologe aus Leidenschaft. Von Sonnenschein, sagt dieser, halte er nicht viel. © Alexander Alber
 

Weihnachten ist die klassische Zeit der Vorfreude, Sie beginnt schon am 1. Dezember, wenn das erste Türchen des Adventkalenders geöffnet werden darf und man endlich anfangen kann, die Tage bis Heiligabend zu zählen! Zur Vorfreude dazu gehört also das Warten. Die Adventzeit ist, wenn man so will, eine Geduldsprobe. Dieses Jahr gleich im doppelten Sinn: Die Pandemie zwingt uns dazu, das Warten und die Vorfreude neu zu erlernen. Nicht jede Wartezeit ist leere Zeit. Warten kann auch geschenkte Zeit sein, in der man schaut: Was kommt da auf mich zu an Erfahrungen und Möglichkeiten?

In Corona-Zeiten ist das Warten-Können nützlich – wenn nicht sogar geboten. Warten müssen zurzeit unter anderem die Wintersport-Fans. Wann es mit Skifahren losgeht, ist noch ungewiss. Und auch ein Ski-Urlaub, wie ihn sich viele wünschen, ist zum aktuellen Zeitpunkt unmöglich. Wie sehr Südtirol um die Wintersaison bangt, beschreibt Georg Mair in der aktuellen Titel-geschichte. Es geht aber auch um die Frage, inwieweit der Skitourismus, wie wir ihn kennen, noch zukunftstauglich ist? Fakt ist: Seit Jahren schon stellt der Klimawandel die Skigebiete vor große Herausforderungen. Könnte die Pandemie hier eine Chance zur Veränderung sein? Lesen Sie mehr darüber ab Seite 26.

Für viele Jäger hat das Warten etwas Friedliches, fast Meditatives. Man ist in der Natur, hört die Geräusche des Waldes – und wenn ein Tier auftaucht, schießt ein Jäger ja nicht sofort. Das Wild hat Ruhe, und der Jäger Zeit, es zu beobachten. Er fragt sich: Ist das ein Tier, das ich schießen darf? „Wie wir jagen wollen“ – darüber hat nun Markus Moling ein Buch geschrieben. Der Professor für Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen ist selbst begeisterter Wildbeobachter; die Jagd, sagt er, stehe vor großen Herausforderungen. Markus Larcher hat sich mit ihm darüber unterhalten (ab Seite 38).

Am Ende noch eine Berichtigung: Im Interview mit Joseph Zoderer hat der Fehlerteufel gleich zweimal zugeschlagen: Zoderer kaufte den Weberhof in Terenten nicht 1956, sondern 1976. Falsch zitiert war auch Zoderers Satz: Als die Walsche erschienen war, „ging ich mit Thomas Bernhard für drei Wochen in den Wald zum Holzfällen“. Korrekt ist: „Die Walsche und Bernhards Roman Holzfällen wechselten sich im Jahr 1982 an der Spitze der Bestsellerlisten mehrere Wochen lang ab.“ Wir bitten um Nachsicht.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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  • Alexander van Gerven

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