Nach dem Abbruch der Vertragsverhandlungen: Wie wichtig ist der Politik die Bildung?
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 50 vom Donnerstag, den 10. Dezember 2020
irgendwie die Wintersaison retten. Irgendwie Weihnachten retten. Das schien das Mantra der Südtiroler Politik in den vergangenen Wochen zu sein. Erst der Verzicht im November-light-Lockdown, dann der flächendeckende Antigenschnelltest im ganzen Land, zur Belohnung dann die Bescherung an Heiligabend. Schade nur, dass sich niemand den Leitsatz „irgendwie unsere Jugend retten“ auf die Fahne geschrieben hat.
Allzu oft wurde die junge Generation in dieser Pandemie vergessen. Anstatt ihr zuzuhören und ihre Bedürfnisse und Sorgen ernst zu nehmen, wird sie als Sündenbock benutzt. Zurecht fordert nun eine „Elternlobby der vergessenen Oberschüler“ eine sofortige Rückkehr in den sogenannten Präsenzunterricht. Wieso bitte sollte eine Jugend Verständnis für eine Welt aufbringen, die ihr alles nimmt, worauf sie sich gefreut hat? Auf alles, was Spaß macht. In den nächsten Wochen wird sich daran nicht viel ändern. Die Oberschulen sollen erst am 7. Januar wieder öffnen. Mit dem Skifahren wird es auch für viele nichts. Diskotheken bleiben sowieso geschlossen. Wie wir alle dieses Jahr – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – halbwegs heil durch die Festtage kommen, hat Georg Mair recherchiert. Was für ein Fest kann das werden? Die Antworten finden Sie ab Seite 38.
Völlig coronafrei ist indes die aktuelle Titelgeschichte. Karl Hinterwaldner hat die Steuererklärungen von Südtirols Topleuten in Politik, Wirtschaft und Verwaltung unter die Lupe genommen. Fazit: Kompatscher, Ebner & Co. kassieren viel Geld für ihre Arbeit. Ihre Steuererklärungen spiegeln das aber kurioserweise nicht immer wider. Neugierig geworden? Nichts wie ab auf Seite 20!
Unter dem Motto „alles außer Corona“ steht ein großer Teil dieser Ausgabe. Markus Larcher porträtiert eine muslimische Busfahrerin
(Seite 50); Alexander van Gerven hat die Hintergründe zum Fall Tundo recherchiert (Seite 28), Norbert Dall`Ò schlüsselt auf, wie sich der nächste Landeshaushalt zusammensetzt (Seite 14); Andrej Werth hat mit dem Journalisten Christoph Franceschini über dessen neues Buch „Südtirol im Fadenkreuz fremder Mächte“ gesprochen (Seite 32).
Klarstellung: Für den Artikel „Unter Druck“ (ff48/20) haben wir unter anderem mit einem Intensivmediziner gesprochen, der seinen Namen nicht im Magazin lesen wollte. Wir haben das Pseudonym „Klaus Hofer“ gewählt; es handelt sich hierbei nicht um den Anästhesisten Alex Hofer (Krankenhaus Innichen). Dieser ist von ff nicht kontaktiert worden. Wir entschuldigen uns für eventuelle Unannehmlichkeiten.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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