Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 29 vom Donnerstag, den 22. Juli 2021

Norbert Dall’Ò auf Lokalaugenschein mit Franz Josef Rabensteiner: „Wir sind die größten Steuerzahler im Dorf. Es wird nicht viele geben, denen man dermaßen auf die Kandelen geht wie uns.“ © Alexander Alber

die Erde ist in Aufruhr: Waldbrände in den USA und in Kanada, Überschwemmungen in West- und Mitteleuropa, Schlammlawinen in Japan, Tropensturm in der Karibik, ein drohender Vulkanausbruch auf den Philippinen. Dazu die welt-umspannende Coronapandemie.

Wir versuchen in dieser ff-Ausgabe, mit abwechslungsreichen Geschichten gegenzusteuern. Alexander van Gerven hat sich mit Rudolf Pollinger getroffen und ein Porträt über den langjährigen Chef des Bevölkerungsschutzes geschrieben (Seite 44). Markus Larcher nimmt das 25-jährige Bestehen von Kunst Meran unter die Lupe (Seite 40). Karl Hinterwaldner spricht im Sommergespräch mit Loacker-Präsident Ulrich Zuenelli (Seite 16). Andrej Werth ist auf die Brixner Hütte gewandert und hat eine Geschichte über die neuen Pächter geschrieben: Magdalena Jöchler, Christoph Giacomuzzi und Simon Baumgartner haben ihre Jobs aufgegeben und in ein Abenteuer investiert, dessen Ausgang unbekannt ist. Warum tun sie das? (ab Seite 32) Die Hauptgeschichte des Blattes hat Norbert Dall’Ò recherchiert und geschrieben. Seit vielen Monaten verfolgt er den Fall des Villanderer Franz Josef Rabensteiner. Dieser fühlt sich ungerecht behandelt – und klagt an: den Bürgermeister, Gemeindebedienstete, Nachbarn. Dutzende Verfahren, Dutzende Anwälte, genervte Richter pflastern seinen Weg. Jetzt kassierte er eine Verurteilung, die wehtut. Ein Streit, der ein ganzes Dorf spaltet – und zugleich aufzeigt, wie dringend die Justiz reformiert werden muss (ab Seite 24).

Mit dieser Ausgabe starten wir auch eine kleine Serie in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen. Pandemie – was nun?, so lautet die zentrale Frage. Was lässt sich aus der Sicht der verschiedenen Fachbereiche künftig neu, anders und besser gestalten? Zehn Professorinnen und Professoren werden in den kommenden Wochen darüber schreiben. Agrarexperte Christian Fischer macht den Auftakt (Seite 37).

Berichtigung: Jüngst haben wir Simon Messner auf der ff-Facebookseite zum „Kopf der Woche“ gekürt und dabei aus einem Interview zitiert, das der Corriere della sera abgedruckt hatte. Dieses Interview, so lässt Messner wissen, sei nicht korrekt, „da aus einem einstündigen Interview ausschließlich (und leider auch ungenaue, teilweise sogar falsche) Aussagen abgedruckt wurden, die gänzlich aus dem Kontext gerissen worden sind“. Wir bedauern den Vorfall.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre