Ob der Klimagipfel als Erfolg oder Misserfolg in die Geschichte eingehen wird, steht noch nicht fest. Fest steht, dass es immer mehr Menschen brauchen wird, die helfen und retten.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 45 vom Donnerstag, den 11. November 2021
man hat den Eindruck, es knirscht und knarzt zurzeit an allen Ecken und Enden. Die Altersheime sind wegen Personalmangels am Limit, die Zahl der Corona-Infektionen steigt weiter an, viele Krankenhausabteilungen schalten auf Notbetrieb, die Politik wird nervös und sucht nach Möglichkeiten, das Virus wieder einzudämmen.
Wir erleben insofern ein Déjà-vu: Zum Winter gewinnt die Pandemie wieder an Wucht. Helfen sollen jetzt die Boosterimpfung und in manchen Ländern auch die 2-G-Regel. Letzteres wird auch in Südtirol immer öfter diskutiert. Aber sollte in einer Demokratie nicht Aufklärung und Debatte alles sein, und nicht Zwang? Oder heiligt der Zweck die Mittel? In einer Panorama-Meldung beleuchten wir das Thema, das uns sicher noch länger beschäftigen wird (Seite 10).
Überall zeigen sich die Auswirkungen der Pandemie. Unter anderem zwei Geschichten dieser ff-Ausgabe erzählen davon: In Südtirol gibt es
60 Einrichtungen, die sich um Menschen mit Beeinträchtigung kümmern. Einige müssen schließen, weil sich die Mitarbeiter nicht impfen lassen wollen. Andrej Werth hat sich die Situation des bei Brixen gelegenen Sozialzentrums Seeburg genauer angeschaut, er hat mit Eltern, Betroffenen und Mitarbeitern gesprochen. „Die Stimmung unter den Eltern ist angespannt“, so Werth, „der Ton rauer geworden.“ (ab Seite 34)
In der zweiten Geschichte spürt Norbert Dall’Ò der Frage nach, ob die Skisaison auf der Kippe steht. Vergangene Woche gab es eine Dringlichkeitssitzung der Verantwortlichen des Sanitätsbetriebs mit den Orthopäden der Krankenhäuser, um zu klären, wie man sich um die Skihaxen kümmern und den Kollaps der Krankenhäuser verhindern könne. Für welche Strategie man sich entschieden hat, können Sie auf Seite 17 nachlesen.
In der Politik wird indes auch noch über andere Themen gestritten, etwa über den Gesetzentwurf von Arno Kompatscher zur Gemeindeimmobiliensteuer (Gis). In der zuständigen Kommission des Landtags wurde dieser Entwurf arg zerpflückt. Der Landeshauptmann wollte die Gis auf leer stehende Wohnungen und brach liegende Baugrundstücke drastisch erhöhen. Und so der Wohnungsnot im Land begegnen. Seine eigene Partei hat ihn ausgebremst.
Warum ist das Thema so umstritten, was steckt hinter dem Widerstand der SVP-Fraktion im Landtag? Die Geschichte von Georg Mair finden Sie ab Seite 14.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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