Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 22 vom Mittwoch, den 01. Juni 2022

Pietro Tosolini und Norbert Dallo
Pietro Tosolini, Eigentümer des Ex-Ina-Gebäudes in Bozen, war bei der Präsentation des Vorschlags für ein neues Archäologie-Museum mit dabei. Im Bild im Gespräch mit Norbert Dall’Ò (rechts), der in dieser Ausgabe über das Projekt schreibt. © Ludwig Thalheimer
 

Corona hat viele Wunden hinterlassen. Die Haltung eines jeden von uns zu diesem Thema ergibt sich zumeist aus dem Kontext der persönlichen Erfahrungen und des eigenen Informationshintergrunds. Ein Thema aber, das im öffentlichen Diskurs kaum bis nie vorkommt: die Impfschäden nach einer Corona-Impfung. Sie sind selten, aber es gibt sie – beispielsweise Herzrhythmusstörungen, Nervenschmerzen, Muskelkrämpfe. Der Nachweis freilich ist oft schwierig und durch Betroffene selbst kaum zu erbringen.

Karl Hinterwaldner traf sich für die aktuelle Titelgeschichte mit Menschen, die Impfschäden durch die Corona-Impfungen erlitten haben. Er sprach mit Ärzten und Wissenschaftlern. Wir wollen mit dieser Geschichte das Bewusstsein schaffen, dass es durchaus Menschen gibt, die impfgeschädigt sind. Leider ist das Impfthema dermaßen emotional aufgeladen, dass viele sich nicht trauen zu reden. Ab Seite 30 versuchen wir, das Knäuel aus Mythen, Emotionen und Fakten zu entwirren.

Emotional diskutiert wird seit Jahren auch die Frage: Wohin mit Ötzi? Es ist ein wilder Kampf, der da zwischen Wirtschaftsvertretern, Politikern und Touristikern ausgefochten wird. Auf der einen Seite René Benko mit seinem Virgl-Projekt, auf der anderen Seite Pietro Tosolini mit seinem Ötzi-Stahlkubus auf dem Ex-Ina-Gebäude an der Talferbrücke. Vergangene Woche wurde das Projekt präsentiert, das öffentliche Interesse war groß. Bei der Pressekonferenz anwesend waren unter anderem auch die Kaufleute der Bozner Altstadt; Norbert Dall’Ò war für die ff mit dabei (Seite 24).

Auch im Sport geht es oft um große Gefühle. Das war zum Beispiel auch am 17. Mai 2022 so. An dem Tag erspielten sich die Brixner Handball-Damen den Titel „Italienmeisterinnen“. Georg Mair hat sich aus diesem historischen Anlass mit Monika Prünster getroffen. Die gebürtige Schennerin, 38, spielt auf der Position der Torfrau; viele Jahre war sie auch Nationalspielerin. Ihr ist das aktuelle ff-Porträt gewidmet (Seite 60).

Indes stoßen auch die Pläne, die der -Schlanderser Bürgermeister mit dem Kasernen-areal hat, auf gemischte Gefühle. In den vergangenen Jahren ist dort ein einzigartiges Kulturzentrum entstanden. Die Gemeinde hat das zugelassen, will jetzt aber das Areal anders verwenden. Alexander van Gerven war vor Ort, hat sich umgesehen und umgehört (Seite 40).

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

weitere Bilder

  • Sigrun Falkensteiner und Alexandra Aschbacher

Leserkommentare

Kommentieren

Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.