Von der Jagd nach Authentizität, Instagram-Hotspots – und der Frage, ob der Gast nicht mehr ist als ein Schüttelbrot.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 24 vom Donnerstag, den 16. Juni 2022
das Wort Nachhaltigkeit hat, wenn man so will, eine globale Karriere gemacht. Keine Regierungserklärung und keine Resolution, in der es heute nicht vorkommt. Nachhaltigkeit, das ist quasi der Schlüssel zum Überleben der Menschheit. Der Begriff ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen, auch wenn er, streng genommen, bereits über 300 Jahre alt ist. Da besteht freilich irgendwann auch Abnutzungsgefahr.
Oberflächlich betrachtet ist Südtirol nachhaltig durch und durch: Es gibt ein Strategiepapier zur Nachhaltigkeit, der Landeshauptmann tourte im Namen der Nachhaltigkeit durchs Land, und im Herbst soll es ein Festival zur Nachhaltigkeit geben – für 2,4 Millionen Euro! Doch der Eindruck trügt. Zwischen dem, was angekündigt wird, und dem, was gemacht wird, liegen Welten. Thomas Egger vom Klimaclub Südtirol bringt es auf den Punkt: „Wir sehen eine riesige Lücke zwischen Wort und Tat. Es wird sehr viel angekündigt und sehr wenig umgesetzt.“ Alexander van Gerven und Karl Hinterwaldner haben versucht herauszufinden, wie fit für die Zukunft unser Land wirklich ist. Das Ergebnis ihrer Recherchen finden Sie in der Titelgeschichte, ab Seite 22.
Damit zumindest beim Fußball alles rund läuft, braucht es gute Schiedsrichter. Die allerdings sind Mangelware. Einen guten Schiri zeichnet nicht nur sein Laufvermögen oder sein Verhalten bei Kritik aus. Unerschrocken sollte er sein, schließlich muss er den Buhmann abgeben. Hani Hleihil wollte es genauer wissen, warum so wenige Lust zum Pfeifen haben (ab Seite 38). Unser Schülerpraktikant besucht die 4. Klasse der Oberschule Pascoli in Bozen und spielt selbst Fußball. Er war zweiter Torwart bei Virtus Bozen, das in dieser Saison von der Oberliga in die Serie D aufgestiegen ist. In der kommenden Saison wird Hani das Tor von Lana in der Oberliga hüten.
In eigener Sache: Für einigen Wirbel gesorgt hat der Artikel „Dolomiti superheimlich“ in der vergangenen ff-Ausgabe (23/2022). Am Ende des Artikels stand zu lesen, Superski-Präsident Andy Varallo habe auf die Anfrage der ff bis Redaktionsschluss nicht reagiert. Dabei hatte er das – nur ist die Mail mit seiner Stellungnahme unerklärlicherweise im Papierkorb unseres Mailordners gelandet. Wir bedauern das Versehen und entschuldigen uns. Seine Stellungnahme drucken wir vollinhaltlich auf Seite 6 ab.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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