Drei Studenten der Uni Bozen fordern: „Öffnet das Bozner Bahnhofsareal.“ Was sie damit vorhaben.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 27 vom Donnerstag, den 07. Juli 2022
Zeitung machen ist selten Routine, es gibt immer Unwägbarkeiten. Doch manchmal gilt es, die Planung für die Titelgeschichte komplett umzu-krempeln wie Montagfrüh. Am Sonntag war eine riesige Eisplatte an der Marmolata abgebrochen und hat Menschen unter sich begraben. Wie viele es waren, weiß man immer noch nicht genau. Eine Katastrophe – bei hohen Temperaturen wie nie zuvor, die Berge bekommen Fieber.
Alexander Alber, Norbert Dall’Ò und Markus Larcher brachen auf, um zu fotografieren und zu recherchieren: Was ist passiert, warum sind die Berge brüchig geworden, wie ordnen Experten die Katastrophe ein und welche Lektion hält sie für uns bereit? Die Antworten lesen Sie in unserer Titelgeschichte Wenn die Berge Fieber bekommen. Ab Seite 28.
In der vergangenen Woche haben wir in der Titelgeschichte über den Mangel an Arbeitskräften berichtet. Er betrifft auch die Sanität, wo ärztliches und pflegerisches Personal fehlen. Für die Ausbildung von Ärztinnen hat Südtirol Konventionen mit privaten Universitäten abgeschlossen. Unter anderem mit einer medizinischen Universität in Hamburg, die wiederum ein Ableger einer Universität in Rumänien ist. 165.000 Euro kostet dort das sechsjährige Medizinstudium.
Jetzt gibt es Kritik: Was ist mit der Anerkennung von Studienteilen oder des Studientitels? Das erstaunliche Geflecht, das hinter dieser Uni steckt, hat Karl Hinterwaldner recherchiert. Auf seine Fragen antworteten Anwälte. Sie warnten: Man solle sich vor einer „rechtswidrigen Berichterstattung“ in Acht nehmen. Die Ergebnisse der Recherche lesen Sie ab Seite 38.
Auf den Gastbeitrag der Pusterer Pflegekräfte in ff 26/22 (Wieder miteinander) hat es heftige Reaktionen gegeben – zu finden in den Leserbriefen auf Seite 6. Gastkommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder, also drucken wir auch Meinungen, die den unseren nicht entsprechen. Wenn wir offen sein wollen, müssen wir das aushalten. Die Not der Pflegekräfte ist real, selbst wenn ihre Anschauungen in Sachen Covid-Impfung wissenschaftlichen Grundsätzen widersprechen. Um dieser Not eine Stimme zu geben, haben wir den Beitrag gedruckt, in diesem Heft bringen wir die Kritik daran.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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