Egal, wer in Rom regiert: Wenn es um die Autonomie geht, hätte Südtirol vieles selbst in der Hand, sagt der Verfassungsexperte Francesco Palermo.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 43 vom Donnerstag, den 27. Oktober 2022
Südtirol ist ein Land, das vielen Menschen Arbeit gibt, 250.000 Beschäftigte sind es insgesamt. Die Beschäftigungsquote ist weit höher als im restlichen Italien. Jeder, der Arbeit hat, muss sich regelmäßig einem Arbeitssicherheitskurs unterziehen, in Zukunft alle zwei Jahre. Eine lästige Pflicht.
Helfen die Kurse, um Unfälle zu vermeiden? Hm. Es gibt in Südtirol jedenfalls mehr Unfälle und Tote bei der Arbeit als im restlichen Italien. Woran das liegt, hat Karl Hinterwaldner für die Titelgeschichte in dieser Ausgabe recherchiert. Es liegt auch an ein paar lokalen Besonderheiten, etwa an der Haltung, ich bin ein Mann, ich brauche das nicht, am Konsum von Alkohol am Arbeitsplatz, daran, dass die Vorschriften nicht ernst genug genommen werden. Ab Seite 30.
Die neue Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat mit einem Satz zur Autonomie die Frauen und Männer der SVP in Rom so betört, dass sie sich bei der Vertrauensabstimmung über die neue -italienische Regierung der Stimme enthalten haben. Aber braucht Südtirol überhaupt Rom, um die Autonomie zu reformieren? Das hat, unter anderem, Alexandra Aschbacher den Verfassungsrechtler und ehemaligen Senator -Francesco Palermo gefragt. Eigentlich, sagt er, haben wir fast alles in der Hand: „Der Feind in Rom ist immer sehr bequem.“ Lesen Sie das Interview mit ihm ab Seite 14.
In Südtirols Weinkellern übernehmen langsam die Jungen. Davon handelt unter anderem das ff-Spezial Wein. Wir erzählen von Anton von Longo Liebenstein und seinem Traum vom eigenen Wein. Und der Weinbeißer Othmar Kiem, Chefredakteur des Wein- und Gourmetmagazins Falstaff Italia, sagt uns, wie sich das Weinland Italien gewandelt hat und welche Südtiroler Winzer in diesem Jahr am besten abgeschnitten haben. Ab Seite 43.
In der letzten Ausgabe (42/2022) haben wir auf den „Premiere“-Seiten über den Südtiroler Architektur-preis berichtet und dabei die Brixner Stadtbücherei abgebildet. Das Projekt für den Um- und Zubau für die Bibliothek stammt nicht von Pedevilla Architects, sondern vom Büro -Carlana Mezzalira Pentimalli. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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