Sie dürfen hier arbeiten, aber sesshaft werden sollen sie nicht: Rassismus in Südtirol, am Beispiel Wohnen.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 49 vom Mittwoch, den 07. Dezember 2022
Südtirol wird immer bunter. Das zeigt etwa ein Blick in die Schulen, wo schon kleine Kinder das Zusammenleben verschiedener Kulturen im Unterricht oder im Pausenhof lernen. Es ändert sich also etwas – vor allem bei den Jungen. Aber auch bei den Erwachsenen? Das Beispiel Wohnungsmarkt zeigt: nicht wirklich. Die Menschen in Südtirol vermieten vor allem an Einheimische.
Symptom eines rassistischen Systems? Davon handelt die Titelgeschichte, die Alexander van Gerven für diese Ausgabe recherchiert und aufgeschrieben hat. Er hat mit Betroffenen gesprochen, mit Immobilienmaklerinnern, Arbeitgebern, Hilfsorganisationen und Aktivistinnen. Sein Fazit: Die, die nicht als einheimisch gelten, sollen zwar hier arbeiten, hier leben sollen sie aber nicht. Ab Seite 32.
Ums System geht es auch im Interview, das Alexandra Aschbacher mit Josef Widmann geführt hat. Seit über einem Jahr ist Widmann Sanitätsdirektor im Südtiroler Sanitätsbetrieb. Aschbacher hat sich die Frage gestellt: Was ist aus seinen Plänen und Vorsätzen geworden? Ihre erste Frage an den Direktor: „Sie sind mit viel Begeisterung in Ihr neues Amt gestartet. Ist davon etwas übrig geblieben nach Ihrem ersten Jahr?“ Die Antwort auf diese Frage und viele andere Fragen lesen Sie ab Seite 20.
Vergangene Woche titelte die ff eine Frage: „Wie lange noch?“ Adressat waren Landeshauptmann Arno Kompatscher und seine Partei, die SVP. Kompatscher hatte seine Entscheidung über eine mögliche Wiederkandidatur immer wieder verschoben. Bis zum vergangenen Freitag: Da hieß es dann: Ja, ich will. Die Konflikte innerhalb des Edelweiß dürften deshalb aber nicht weniger werden, eher sogar mehr. Norbert Dall’Òs Analyse zu Kompatschers Entscheidung lesen Sie ab Seite 14.
Um das Ja des Landeshauptmanns, pardon, von Bürgermeister Daniel Grüner, geht es auch in der aktuellen Flaneid-Folge „Die Wiederholungstäter“. Es gibt ff-Leserinnen und -Leser, die als Erstes unseren „Heimatromam mit Folgen“ von Autor „Max Adorf“ lesen, wenn sie die Zeitschrift aufschlagen. Flaneid ist Kult. Auch in dieser Ausgabe. Ab Seite 104.
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